Ein schnell aufbrausender Chef oder eine jähzornige Chefin kostet das Unternehmen Geld. Denn ein herrisches und hitziges Auftreten kann Kündigungen und Fehlzeiten verursachen, sagt der Konfliktcoach Timo Müller.
Das rät ein Konfliktcoach bei hitziger Führungskraft
Er leitet das IKuF (Institut für Konfliktmanagement und Führungskommunikation) und rät bei so einer Attacke zu Gelassenheit statt Gegenangriff. „Achten Sie auf Ihre Atmung. Denn atemlos wird ihr Denken blockiert“, sagt Müller.
Außerdem solle man sich durchaus trauen, etwas dazu zu sagen, etwa: „Sie können mich gerne kritisieren. Ich denke aber nicht, dass die Lautstärke und Ihr Tonfall gerade angemessen sind.“ Reagieren Chef oder Chefin darauf nicht, sei es legitim, wenn man ankündige, den Raum zu verlassen, und das auch tue.
Ausrutscher oder Dauerthema?
Möglich ist auch, den Vorgesetzten später auf das Verhalten anzusprechen. Wer jedenfalls nur schluckt, wird schnell wieder Zielscheibe solcher Ausbrüche. Die Frage ist auch: Handelt es sich um einen Ausrutscher oder sind cholerische Anfälle an der Tagesordnung? Manche Führungskräfte seien zeitweise überfordert, dann sei das Aufbrausen Folge davon. „Eine solche Führungskraft schafft es meist einfacher, sich später – mit wieder klarem Kopf – für ihr übergriffiges Verhalten zu entschuldigen“, sagt Müller.
Auf der anderen Seite gebe es aber auch Chefs, die sich dieses Verhalten früh angeeignet hätten und oft auch darin bestätigt worden seien. Diese Menschen würden ihr falsches Verhalten gegenüber den Mitarbeitern nicht einsehen. „Bei einem dauerhaft überforderten und auch autoritären Vorgesetzten mit regelmäßigen emotionalen Ausbrüchen sollte man in aller Ruhe überlegen, ob man sich der Situation dauerhaft aussetzen möchte“, gibt der Konfliktcoach zu bedenken. Dann sei ein Wechsel der Abteilung oder des Unternehmens dran.
Möglich ist auch eine Beschwerde bei der Personalabteilung oder Mitarbeitervertretung. Aus Erfahrung weiß Müller allerdings:Meist verlässt am Ende der Mitarbeiter, der sich beschwert hat, die Firma und der Chef bleibt. „Zu erklären ist dies teilweise auch dadurch, dass die Führungskraft im Kontakt mit anderen Personen – etwa dem eigenen Vorgesetzten – durchaus weiß, wie respektvoll zu kommunizieren ist.“ dpa
BERUF
Mehr Wasser trinken: Tipps für den Arbeitstag
Feierabend! Der Tag ist geschafft und alles erledigt. Nur wieder zu wenig getrunken – so geht es täglich vielen im Berufsleben. Das empfohlene Pensum pro Tag liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei 1,5 Liter Wasser, am besten pur.
Wasser „essen“
Mark Hübers, Ernährungswissenschaftler vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG), sagt, das eigene Trinkverhalten zu hinterfragen und zu beobachten, ist der erste Schritt auf dem Weg. Außerdem sollte man möglichst Obst- und Gemüsesorten essen, die viel Wasser enthalten, wie etwa Wassermelonen, Erdbeeren, Gurken, zahlreiche Blattsalate und Tomaten. Beschäftigte können sich vornehmen, nach einem beendeten Meeting, bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz oder nach der Erledigung einer Aufgabe mindestens ein halbes Glas Wasser zu trinken. Zu Mahlzeiten empfiehlt sich jeweils ein ganzes Glas.
Digitale Helfer
Apps wie Trink-Tracker und - Wecker und erinnern rechtzeitig an den Griff zur Wasserflasche oder zum Glas. Es kann helfen, das Getränk jeweils in Sichtweite aufzustellen. Ein schönes Design des Trinkbehälters kann außerdem die Trinkmotivation steigern. dpa