Das Hambacher Schloss gilt als „Wiege der Demokratie“ und damit als Zeichen für Menschenrechte.Die bedeutsame Historie bietet Anlass, aktuelle Themen in diesen Kontext einzubinden. So bildet die Kooperation zwischen der Stiftung Hambacher Schloss und der Universität Koblenz-Landau einen Grundstock des Studienganges „Menschenrechtsbildung an außerschulischen Orten“. Die Studenten Marie-Christine Dröse und Marius Heil entwickelten einen Workshop für junge Leute, integriert in eine Führung durchs Hambacher Schloss.
„Gerade in unserer heutigen Zeit, in der Populismus, Rassismus und Nationalismus zunehmend erstarken, scheint es umso wichtiger, Lernprozesse über, durch und für Menschenrechte in Gang zu bringen und jungen Menschen eine Orientierung in einer sich zunehmend wandelnden Welt voller sozialer und politischer Konflikte zu bieten“, betont Prof. Dr.Matthias Bahr,wissenschaftlicher Leiter des Projekts Menschenrechtsbildung am Campus Landau.
Der Fachbereich 6 für Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Koblenz-Landau widmet sich seit 2015 intensiv dem Thema „Menschenrechte“ und hat diese mit der Einführung des „Zertifikatsstudiums Menschenrechtsbildung“ zu einem zentralen Bezugspunkt der Lehramtsausbildung erklärt. Gemeinsam mit angehenden Lehrerinnen und Lehrern verschiedenster Fächer entstehen Impulse für eine menschenrechtsbezogene Schul- und Bildungskultur. „Besonderheit dieses Studienganges ist die Beschäftigung mit außerschulischen Lernorten wie unserem Hambacher Schloss – einem Ort, an dem noch heute der Kampf um Menschenrechte, Freiheit und Einheit beim Hambacher Fest 1832 deutlich spürbar ist“, betont die geschäftsführende Schlossmanagerin Ulrike Dittrich. In Führungen und vor allen Dingen Workshops erlebten Kinder und Jugendliche diese Geschichte hautnah. Die Inhalte der Workshop-Programme orientierten sich an der Entwicklung hin zu demokratischen Strukturen und Menschenrechten im 19. Jahrhundert, wobei der Kampf um Meinungs- und Pressefreiheit immer zentrales Thema sei. „Von grundlegender Bedeutung ist der Wissenstransfer in unsere heutige Zeit“, so Dittrich.
Dem stimmt Studentin Marie-Christine Dröse zu: „Bei geführten Rundgängen erfuhr ich vieles über die Geschichte des Schlosses und des Hambacher Festes. Dabei konnte ich ebenso Erfahrungen im pädagogischen Umgang mit unserer Demokratiegeschichte sammeln.“ Sie und ihr Kommilitone Marius Heil entwickelten eine Führung nach eigenen Schwerpunkten und ihren Workshop „(M)ein Kompass für Meinungsfreiheit“.
„Es gibt unzählige Anknüpfungspunkte, um Menschenrechte zu thematisieren, sei es bei der Analyse des Menschenbildes in der Literatur der Romantik oder in Politikwissenschaften bei der Betrachtung der UN-Menschenrechte“, erklärt Dröse. Auch Fächer wie Kunst und Musik oder der Fremdsprachenunterricht böten sich an. Diskussionsimpulse geben in ihrem Workshop auch Fotos und Illustrationen.
Die Teilnehmer der thematischen Führung sollen herausfinden, was Meinungsfreiheit für jeden selbst bedeutet und wo sie letztlich endet. Hassmitteilungen sind dabei etwa ein Thema. anzi
INFOS
- Weiterführende Materialien: Matthias Bahr, Bettina Reichmann, Christine Schowalter (HG.), Menschenrechtsbildung, Handreichung für Schule und Unterricht, 360 Seiten, Paperback, 25 Euro
- Infos zu Führungen/Kontakt: 06321 926290, www.hambacher-schloss.de
Zur Sache: Weiterbildung nicht nur für Studierende
Der Studiengang „Menschenrechtsbildung“ im Campus Landau bietet eine praxisorientierte Zusatzqualifikation für Schule und Unterricht. Er zielt darauf, Menschenrechte im gesellschaftlichen Bewusstsein stärker zu verankern. Nach der Einführung in die Grundlagen richtet sich der Fokus auf aktuelle Themen unter Einsatz von plakativen Materialien, die sich auch für die spätere Unterrichtspraxis eignen. Seminare zur fächerübergreifenden Anwendung werden in einem weiteren Modul eingebunden. Den Abschluss bildet der Erwerb eines Zertifikates mit methodischem Schwerpunkt. Zu den Projekten zur „Menschenrechtsbildung an außerschulischen Lernorten“ zählen Workshops in Kooperation mit der pädagogischen Arbeit im Hambacher Schloss. Der Studiengang wendet sich an Lehramtsstudenten beziehungsweise Studierende des Fachbereiches Kultur- und Sozialwissenschaften, bietet sich aber ebenso als Fortbildungsmöglichkeit für Lehrkräfte an. Das abschließende Zertifikat kann auch von Gasthörern erworben werden. Weitere Auskünfte sind erhältlich bei Projektkoordinatorin Christine Schowalter, E-Mail schowalter@uni-landau.de oder online unter www.menschenrechtsbildung.uni-landau.de. anzi
Perspektiven für die Zukunft
Im Biz an vielen Orten über Berufswahl informieren
Ob nach der Schule, nach dem Studium oder zur beruflichen (Um-) Orientierung: Das Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit (Biz) hilft Suchenden bei der Studien- oder Berufswahl.
Neben Informationen zu Ausbildungen und Studiengängen werden Interessierte im Biz über verschiedene Berufe und Anforderungen sowie Weiterbildungen oder Beschäftigungsalternativen aufgeklärt. Hier erhalten nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene Auskünfte zum Arbeitsmarkt, zusätzlich werden Selbsttests für die berufliche Orientierung angeboten. Das Zentrum stellt Computerplätze zum Bearbeiten von Bewerbungsunterlagen zur Verfügung. Bei Fragen sind professionelle Fachkräfte vor Ort. Veranstaltungsangebote, wie Workshops oder Vorträge, werden vom Biz organisiert. coh
INFO
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