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Zeit für Frühjahrsputz im Garten

Jetzt die Basis für das Gartenjahr legen, raten zwei Profis

Zeit für Frühjahrsputz im Garten

Das Gartenjahr startet bei Gärtnermeisterin Christina Schubach mit dem Rückschnitt von Pflanzen und Bäumen. Hier stutzt sie gerade Lavendel. FOTO: CEI

Die Basis für einen ganzjährig schönen Garten wird jetzt gelegt. Es ist die Zeit für Frühjahrsputz, Neuanpflanzungen oder Aussaat. Zwei Profis kommen hier zu Wort. Christina Schubach aus Heßheim legt Wert auf „ganz viele Kräuter“, die lange blühen und Labsal für Mensch und Insekten sind. Jörg Maas aus Frankenthal schätzt mediterrane Gartenvielfalt.

Jetzt die Basis für das Gartenjahr legen, raten zwei Profis

Frühjahrsputz im Ziergarten heißt für beide Gärtner Rosen, Ziergräser, Stauden und Kräuter zurückzuschneiden. „Das ist wichtig, um Platz zu schaffen für den neuen Austrieb“, sagt Gärtnermeisterin Christina Schubach. Auch der Rasen rückt ins Blickfeld. Doch vor dem ersten Mähen sollte der gedüngt werden, empfiehlt Garten- und Landschaftsbauer Jörg Maas. Englischer Rasen oder Wiese? Christina Schubach präferiert Gänseblümchen oder Wildblumen im Grün: „Das bringt viel mehr Nutzen.“ Zudem sei eine Wiese nicht so pflegeintensiv.

Den Nutzgarten „räumt“ Christina Schubach bereits im Spätjahr ab, schneidet zurück, entfernt abgestorbene Pflanzen „um die Pilzbelastung wegzunehmen“. Sie rät sogar, den Boden umzugraben, damit er über den Winter ruhen kann. „Jetzt gehe ich einmal mit der Hacke drüber. Aufgegangene Wildkräuter entferne ich über den Müll oder in die Salatschüssel“, erklärt sie. Der Boden werde durch das Hacken aufgelockert, zudem „setzt jede Bodenbewegung Nährstoffe frei“, so die Fachfrau. Zwar heiße es „einmal gehackt ist dreimal gegossen“, aber das Gießen sollte dennoch nicht vergessen werden. „Keine Riesenmengen, die der Boden nicht aufnehmen kann, eher ein zweites Mal oder regelmäßig wässern, damit sich das Wasser nach unten in die Poren verteilt.“ Regelmäßig gießen, das gelte vor allem für Kübelpflanzen, die an der Luft rasch austrocknen. Starkes Austrocknen verhindere im Beet etwa Mulch.

Auch die ersten Pflänzchen können gesetzt werden. Wenn es nach Christina Schubach geht, sollten „ganz viele Kräuter in den Garten“. Weil sie sehr lange blühen und duften, und weil sie einen hohen Nutzwert haben für Tiere wie Bienen und den Menschen zum Verfeinern der Speisen oder als Heilkraut. 

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Mediterrane Gewächse wie der Olivenbaum fühlen sich in der Pfalz wohl. ARCHIVFOTO: KEWESM

Beim Düngen rät Christina Schubach von der „chemischen Keule“ ab. Gleiches gelte bei Schädlingen. Gut seien Jauchen und Brühen aus Unkraut. Ideen dazu findet der Hobbygärtner auch im Internet. Giersch-, Schachtelhalm- und Brennesselkräuter einfach im Wassereimer rund drei Wochen gären lassen und zwischendurch umrühren. Die Jauche mit Wasser verdünnt im Verhältnis 1:10 als kräftigenden Biodünger nutzen.

Im Frühjahr werden auch Gehölze und Stauden gepflanzt. Immergrüne, vor allem südländische Pflanzen sind das Metier von Jörg Maas. Wichtig sei das ganzjährige Gießen, betont er. „Wir haben ein recht trockenes Klima“, erinnert Maas. Heimische Gehölze, die im Winter ihre Blätter abwerfen, brauche man dagegen im Winter nicht zu wässern. Im Frühjahr komme es auch auf den Formschnitt an, und es müsse gedüngt werden. Sein Rat: „Die Gewächse beobachten, wie sie sich entwickeln und auf Alarmzeichen wie gelbe Blätter achten.“

Und was tun, wenn man keinen grünen Daumen hat? Jörg Maas lacht und meint „man kann alles lernen, lesen und schauen, was die Pflanze braucht“. Nein sagt Christina Schubach zu Schottergärten, die letztlich doch mit Aufwand verbunden seien, denn auch hier wachse Unkraut raus. Sie plädiere eher für eine Wildbrache, also eine Wildblumenmischung, die man mit dem Rasenmäher im Zaum hält – vielleicht mit Mulch- oder Schotterrand zum Nachbarn als Schutz vor Ausbreitung, erläutert Christina Schubach, denn „Schotter speichert die Wärme und gibt sie wieder ab. Dagegen bringen Pflanzen Abkühlung. Und das brauchen wir doch.“ ce