„Die Entspannung ist die vordergründige positive Wirkung, die durch Stricken erzielt wird“, erklärt Traudlinde Geil auf Nachfrage. Sie ist die Leiterin des Strickkreises und selbst seit dessen Gründung dabei. Im Besonderen sind es die seelischen Faktoren, die sie als bemerkenswerte Folge des handwerklichen Tuns anführt.
„Beim Stricken kann jede viele neue Ideen einbringen und ausprobieren, was letztlich wieder das Leistungsergebnis und die Zufriedenheit fördert“, führt Geil aus. Und nicht nur das: Auch das Selbstbewusstsein erlebt ihrer Aussage nach einen gewaltigen Schub. Nämlich dann, wenn aus einer Vorstellung im Kopf durch den Einsatz von Nadeln und Wolle etwas selbst Gemachtes entstanden ist.
Entschleunigung als Nebenwirkung
Zwischenzeitlich sei die Neigung zum Stricken auch wieder bei der jüngeren Generation angekommen. „Viele haben Lust darauf, etwas selbst Hergestelltes zu präsentieren“, weiß Geil. Dabei eine Entschleunigung zu erleben nehmen sie als wunderbare Nebenwirkung gerne mit - nicht zuletzt deshalb, da auch das Herz von einer abfallenden Anspannung profitiert. Schließlich wird es dadurch weniger belastet.
Geil verweist zudem auf Studien, denen zu entnehmen ist, dass sogar Schmerzpatienten durch das Stricken Linderung erfahren können. „Die Beschäftigung lenkt sie ab und überlagert die Wahrnehmung des Schmerzes im Gehirn“, heißt es darin. Apropos Gehirn: auch das werde beim Stricken trainiert. Nervenzellen werden gefördert, das Gedächtnis dadurch gestärkt - ein Wohlfühlprogramm für den ganzen Körper ist das Handwerk also, mag man den Erkenntnissen Glauben schenken.
Gut ein Dutzend Damen haben übers Jahr hinweg wieder einiges an Wolle verarbeitet, um den anstehenden Adventsbasar möglichst großzügig, aber auch abwechslungsreich zu gestalten. „In diesem Jahr dürfen sich die Gäste wiederum auf eine reiche Auswahl an Socken und jede Menge Dreiecktücher freuen“, nennt Geil zwei große Positionen. Fein- und Grobstrick werden gleichsam vertreten sein.
Schmusetiere neu im Sortiment dabei
Aus den entsprechenden Werkstoffen haben die Frauen des Weiteren Mützen, Stirnbänder, Schals, Pulswärmer und Loops angefertigt. „Nicht zu vergessen“, lenkt Geil ein, „die beliebten Jeans- und Tortenbehältertaschen, die mittlerweile zu einem unentbehrlichen Geschenk geworden sind.“ Bei den Angeboten für die Kleinsten hat der Strickkreis diesmal nachgelegt. „Wir haben ein großes Sortiment an gehäkelten Schmusetieren hergestellt“, freut sich Geil.
Verwendet wurde nach Aussage der Leiterin natürlich wiederum „ausschließlich gute Wolle“. Unabdingbar für ein tolles Endprodukt ist nämlich die richtige Wolle. Nicht nur schön, sondern auch strapazierfähig müsse die sein. In einer Wollfabrik kauft Geil ein. Zweimal habe sie bereits Wolle aus Barcelona geschickt bekommen. „Die Arbeit, die wir uns machen, soll nicht nach der ersten Wäsche aus den Fugen geraten“, macht sie den wichtigen Einsatz von Qualitätsware deutlich.
Wohl fühlen sich alle Mitwirkenden im Kreise der strickenden kfd-Frauen. Die Gemütlichkeit, die bei den Treffen jeden Donnerstag herrscht, mache laut Traudlinde Geil das Miteinander aus. „Jede hilft jeder. Das hat die Gruppe geprägt“, stellt sie fest. xsm
TERMIN:
3. Dezember, 13 bis 17 Uhr, Adventsmarkt des kfd-Strickkreises, katholisches Pfarrheim Harthausen (Speyerer Straße 12)