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75 Jahre Rheinland Pfalz - Bad Dürkheim

Hallo, bei uns ist es schöööhhööööön!

Hallo, bei uns ist es schöööhhööööön!

Der Wald ist ein Besuchermagnet. FOTO: CKA

NEUSTADT. Die Tourismus-Branche hat durch die Corona-Krise starke Einbußen hinnehmen müssen. Doch die Beteiligten haben in der Zeit, in der vieles zwangsläufig ruhte, auch eine große Chance gesehen. Das Land hat und kann viel, doch bei der Digitalisierung und im Marketing ist im Vergleich zu vom Tourismus geprägteren Regionen noch Luft nach oben. Eine Tourismus-Strategie Rheinland-Pfalz 2025 ist 2018 vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, dem Tourismus- und Heilbäderverband, den Handelskammern und weiteren Partnern initiiert worden. Corona hat dabei für Kurskorrekturen gesorgt, mehr aber nicht. Das Land hat im vergangenen Jahr für Marketing-Maßnahmen 50 Millionen Euro bereitgestellt.Untergeordnete WahrnehmungNach Angaben des Tourismusnetzwerks Rheinland-Pfalz geht es um eine Branche mit 150.000 Arbeitsplätzen. Der Tourismus erzielt demnach einen Bruttoumsatz von über sieben Milliarden Euro. Und doch spielt er auch in der Wahrnehmung der Menschen in Rheinland-Pfalz eine untergeordnete Rolle. Daher liegt den Machern der Branche am Herzen, „das Bewusstsein für die Bedeutung des Tourismus“ zu steigern, wie Stefan Zindler, der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Touristik GmbH (Koblenz) sagt. Immerhin sei es in der Corona-Zeit spürbar gewesen, dass weniger los war, beispielsweise im Einzelhandel oder auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.Das Marketing ist intensiviert worden, so Zindler. Zum einen läuft eine Jahreskampagne, „um mehr Sichtbarkeit zu bekommen“. Sie zielt ab auf Internet, soziale Medien und Onlineportale. Eine Highlight-Kampagne hingegen richtet sich laut Zindler an ein überregionales und auch internationales Publikum. Sie läuft seit Anfang April und bewirbt 30 touristische Attraktionen des Landes, wie beispielsweise das Mittelrheintal mit der Loreley.Im Laufe des Jahres 2022 soll zudem eine Tagungsplattform online gehen und auch von Marketingmaßnahmen begleitet werden. Bei Tagungen gebe es Kapazitäten. Damit sollen Geschäftskunden angesprochen werden. Zindler ist froh, dass viele Veranstaltungen im Sommer 2022 wieder möglich sind, wie „Rock am Ring“ oder „Rhein in Flammen“ oder auch die Weinfeste. Doch hinter dieser Rückkehr zur Normalität steht aus seiner Sicht die „spannende Frage: wie lange?“ Denn was der Herbst und der Winter an Corona-Einschränkungen bringen werden, ist offen.Aber zunächst ist alles wieder möglich, weshalb auch Tobias Kauf, der Geschäftsführer der Pfalz-Touristik (Neustadt), zuversichtlich ist, „dass wir eine tolle Saison haben werden“. Die Buchungszahlen jedenfalls seien ermutigend. Und sollte in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht werden, wäre das aus Kaufs Sicht keine Überraschung. Denn in die Statistik fließen die Übernachtungen Geschäftsreisender mit ein. Und die sind noch überschaubar, Stichwort Homeoffice.Die Pfalz ist stolz darauf, ein Instrument an der Hand zu haben, das es bisher in Rheinland-Pfalz auch nur hier gibt. Es ist die Pfalzcard, mit der es bei 110 Freizeitangeboten freien Eintritt gibt. In 120 Betrieben in der Pfalz wird sie für Gäste angeboten. Wer sie in der Tasche hat, kann zudem den Öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen. Neu ist eine Buchungsplattform, die insofern Sinn ergibt, als mittlerweile 80 Prozent aller Buchungen online erfolgen.Pfälzerwaldverein ein GrundsteinDie Anfänge des Tourismus, wie wir ihn heute kennen, sind in der Pfalz mit dem 1902 gegründeten Pfälzerwaldverein (PWV) eng verknüpft. In Ludwigshafen sollte ein erster Wanderverein gegründet werden. Aus dem vorgesehenen Namen Touristenclub Pfalz ist nichts geworden. Am 27. November 1902 fiel im Bürgerbräu in Ludwigshafen aber der Startschuss für den PWV, der Ende des Jahres schon über 300 Mitglieder hatte. Die erste Wanderung am 18. Januar 1903 führte von Neustadt nach Edenkoben – über die Hohe Loog, die Kalmit und das Forsthaus Heldenstein. Erste Ortsgruppen gründeten sich. Der Anfang war gemacht. Heute ist das Hüttenwesen Immaterielles Kulturerbe der Unesco und eins der Pfunde, mit denen die Pfalz wuchern kann. CHRISTINE KAMM  

Ein Weiter-wie-vor-der-Coronakrise gibt es im Tourismus nicht in Rheinland-Pfalz. Die Branche hat schwer gelitten. Sie hat dennoch in der Pandemie auch eine Chance gesehen. In der Digitalisierung gibt es Fortschritte zu verzeichnen. Im Marketing sind neue Zielgruppen in den Blick geraten.

TOURISMUS

Wer kommt nach Rheinland-Pfalz

Hallo, bei uns ist es schöööhhööööön!-2
Foto: dpa

BAD KREUZNACH. Rheinland-Pfalz gehört seit der Corona-Krise im Tourismus zu den Verlierern wie alle anderen Länder in Deutschland auch. Laut Statistischem Landesamt in Bad Kreuznach gab es im ersten Corona-Jahr ein Minus von 40 Prozent bei Gästeankünften und einen Rückgang bei den Übernachtungen von einem Drittel. Damit kam das rund vier Millionen Einwohner zählende Bundesland aber immer noch besser weg als die meisten anderen. In Berlin waren die Übernachtungen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent zurückgegangen und in Hamburg um 55,4 Prozent.

Der notleidenden Branche hat die Landesregierung unter die Arme gegriffen und im vergangenen Jahr 50 Millionen Euro für Marketingmaßnahmen bereitgestellt. Und die sind auch notwendig, denn in der Wahrnehmung bundesdeutscher Reisewilliger rangiert das Land nach Angaben der Pfalz-Touristik in Neustadt eher unter ferner liefen. Das Land soll deshalb intensiver als Urlaubsziel beworben werden. Auch im Ausland. Denn bisher lassen viele Rheinland-Pfalz links liegen. Nur in den Benelux-Staaten und in Amerika gibt es treue Anhänger. Vor Corona waren die meisten ausländischen Gäste aus den Niederlanden, gefolgt von Touristen aus den USA und Belgien.

Zur Einordnung: In den Spitzenjahren 2016 und 2018 hat Rheinland-Pfalz sich über 3,33 Millionen Übernachtungen und im besten Jahr 2018 über 1,36 Millionen Besucher freuen dürfen. 2020 waren es nur 2,74 Millionen Übernachtungen, das war seit 2012 das schlechteste Jahr. cka