„Der Baumarkt brennt.“ In Windeseile verbreitete sich die Nachricht am Ostersonntag. Ein RHEINPFALZ-Mitarbeiter sah die Flammen und die Rauchwolke über dem Globus-Gebäude. Eine Viertelstunde später war unser Fotograf vor Ort, und er informierte sofort den Redaktionsleiter: Nicht der Baumarkt brennt, sondern ein Transporter, der dort stand. Das Feuer war gelöscht, der Einsatz lief noch, da konnte die RHEINPFALZ schon Entwarnung geben: Keine 30 Minuten nach dem Ausbruch des Feuers informierte sie im Internet auf rheinpfalz.de die Zweibrücker, warum kurz vor 21 Uhr die Sirenen der Feuerwehrautos geheult hatten, dass die Sache glimpflich ausgegangen war und dass niemand verletzt wurde.Vor 75 Jahren wäre das undenkbar gewesen. Als die RHEINPFALZ im Mai 1947 zum ersten Mal mit einem eigenen Lokalteil für Zweibrücken gedruckt wurde, da hätte es Tage gedauert: Unsere Zeitung erschien damals nur zweimal in der Woche. Wer sie heute abonniert, findet sie jeden Morgen im Briefkasten – auch sonntags.
Als vor 75 Jahren der erste Zweibrücker Lokalteil in der RHEINPFALZ erschien, gab es nur zwei Ausgaben pro Woche. Heute liegt sie jeden Morgen im Briefkasten. Und oft geht es noch schneller.
Auf dem Hallplatz sollte ein Theater entstehen
Dass uns die Themen nach 75 Jahren ausgehen, davor haben wir keine Angst. 1947 tagte der Stadtrat zu der Frage, wie man das zerstörte Zweibrücken wieder aufbauen sollte – und die RHEINPFALZ wies darauf hin, dass der Plan der damaligen Provinzialregierung ein Theater am späteren Hallplatz vorsah. Heute berichten wir über die Leerstände in der Hallplatz-Galerie und welche neuen Geschäfte einziehen sollen. Wir schreiben über die Pläne für die Fußgängerzone und wie sich der kleine Exe hinterm Helmholtz-Gymnasium zu einem Freizeitpark entwickeln soll. Wir verfolgen, wo es Neubaugebiete gibt, wie es auf dem Gelände der früheren Parkbrauerei weitergeht. Wir informieren über gesperrte Straßen und stellen interessante Zweibrücker vor.
Dabei spielt das Geschehen in der Stadt zwar eine wichtige Rolle, aber nicht die einzige: Auf unserer Seite übers Zweibrücker Land berichten wir über 35 Dörfer, von Hornbach und Riedelberg bis Bechhofen und Lambsborn, von Rieschweiler-Mühlbach bis Martinshöhe. Unsere Seiten „Aus der Saarpfalz“ und „Aus der Region“ schauen auf unsere Nachbarregionen, und unsere Ressorts „Kultur regional“ und „Lokalsport“ richten sich an all die, die Konzerte, Theater und Kunst mögen und sich für den Sport interessieren.
Zwar werden wir dieses Jahr 75, aber es gibt auch einige Neuigkeiten. Bei uns hat sich dieses Jahr so viel getan wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr: Die Lokalredaktion hat eine neue Führung. Nachdem Lokalchef Georg Altherr neuer Saarlandkorrespondent für die RHEINPFALZ wurde, hat Thomas Büffel zum Jahresanfang die Leitung der Redaktion übernommen. Er hatte sich zuvor über 20 Jahre lang ums Zweibrücker Land gekümmert. Seine Stellvertreterin wurde Sigrid Sebald – bisher zuständig für Stadt und Leserforum –, die auf Thomas Salzmann folgt, der in Altersteilzeit ging. Seit dem Frühjahr verstärken zwei weitere Kollegen die Lokalredaktion: Tatjana Klöckner kam aus der Kulturredaktion zu uns. Gerhard Müller, zuvor für die Saarpfalz zuständig, kümmert sich nun als Redakteur um Stadt und Umland.
Nicht alles ist komplett neu: Zum Redaktionsteam gehören wie bisher Kulturredakteurin Andrea Dittgen, Sportredakteur Matthias Müller und Wirtschafts- und Stadtredakteur Claus-Peter Schmidt. Oft die erste Ansprechpartnerin für unsere Leser ist Redaktionsassistentin Silke Katzer. Unser Mitarbeiter Paul Kreiner unterstützt die Kollegen.
Wie wir unseren Geburtstag feiern
Den 75. Geburtstag unserer Zweibrücker Lokalausgabe wollen wir diesen Sommer feiern. Unter anderem möchten wir am 1. Juli zu unseren Ursprüngen zurückkehren und einen Tag lang eine Ausgabe dort produzieren, wo alles anfing: im Gasthaus „Drumm“ in der Gutenbergstraße, wo sich 1947 in einem Nebenzimmer die erste Lokalredaktion befand. Für 4. bis 6. Juli laden wieder zu unserer Sommerredaktion ein, bei der wir uns über Gäste freuen, die uns im Eiscafé interessante Geschichten und Neuigkeiten erzählen, über die wir dann berichten. Und wir werden daran erinnern, wie sich Stadt und Dörfer über die Jahre verändert haben. An die Currywurst und den Kiosk auf dem Hallplatz. An die Kaufhalle mit der Rolltreppe ins Untergeschoss. An die Grenze zum Saarland und nach Frankreich. An die Amerikaner und die Kanadier. Und ans Hallenbad, das 1978 nicht so viel Glück hatte wie der Baumarkt an Ostern und wirklich abbrannte. THOMAS BÜFFEL