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125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Zweibrücken

Das Ball-Problem beim 1. FC Kaiserslautern

Eine Berliner Firma muss bei Gründung helfen: An Bällen, unabdingbare Voraussetzung für Kicker, mangelte es nur in der Anfangszeit des FCK. Das Problem wurde bald gelöst.

Das Ball-Problem beim 1. FC Kaiserslautern

An Bällen, unabdingbare Voraussetzung für Kicker, mangelte es nur in der Anfangszeit des FCK. Das Problem wurde bald gelöst. FOTO: VIEW

Stadionmiete, Pyro-Strafen, Insolvenz – mit welch beängstigenden Schlagworten sich die Macher auf dem Betzenberg in jüngster Vergangenheit herumschlagen mussten und müssen! Es versteht sich von selbst, dass sich auch Mitglieder und Fans des FCK (nicht erst seit dem Insolvenzverfahren der Kapitalgesellschaft im Jahr 2020) stets ernsthafte Sorgen machen um die finanzielle Situation ihrer Roten Teufel im harten, profitorientierten Fußballgeschäft. 

Da mag es für all jene, die nachts schweißgebadet aufwachen aus Sorge um ihren Klub, ein – womöglich schwacher – Trost sein, dass sich auch vergangene Generationen damit herumschlagen mussten, dass es finanziell knapp werden könnte: Nach der Gründung des FC 1900, einem der Vorgängervereine des 1. FC Kaiserslautern, war es gar nicht selbstverständlich, dass der Spielbetrieb überhaupt aufgenommen werden konnte.

Denn grundlegende Voraussetzung dafür, dass der Ball beim ersten Lauterer Fußballverein endlich rollen konnte, „im Ländel“ an der Friedenstraße, war: ein Ball. Und dieses aus dem Fußballsport nicht wegzudenkende Utensil war Mangelware für diejenigen, die nicht über entsprechende finanzielle Mittel verfügten. Das Aus schon vor dem Start? 

Nein. Denn wie der Chronik „50 Jahre 1. FC Kaiserslautern e.V.“ aus dem Jahr 1950 zu entnehmen ist, war es „eine Berliner Firma“, die das unverzichtbare Spielgerät für den FC 1900 beschaffte – und zwar „unter schweren finanziellen Opfern“, wie in der Festschrift zu lesen ist.

Da hieß es selbstredend: gut aufpassen auf das Heiligtum. Und tatsächlich überlebte der Ball offenkundig lange genug, bis zumindest ein Nachfolger organisiert war. Und das, obwohl jener Ball so manchen Arbeiter, der „auf dem Wege von seinem Abendschöppchen am Rande des Kampfgeländes stehen“ blieb, um sich „an diesem närrischen Spiel der Schar zu erheitern“, zur Weißglut trieb – weil auch Fußballschauen, ohne getroffen zu werden, erst mal gelernt werden muss. 

Und so hat sich dank des finanziellen Opfers eines Berliner Betriebs aus den Anfängen des Fußballs in Kaiserslautern bis heute ein strahlender Verein entwickelt, dem es – selbst rund um die Insolvenz des Jahres 2020 – stets gelingt, all seine Fußballmannschaften mit einem Netz voller Bälle ausgerüstet aufs Trainingsgelände zu schicken. TORBEN MÜLLER