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125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Speyer

Die Walter Elf kommt zum Fanfest wieder zusammen

Die "Walter Elf" ist eine in Kaiserslautern bekannte Punkband der 80er Jahre mit FCK-Bezug und einer über 30-jährigen Bandhistorie. Sie wird beim Vereinsjubiläum auftreten.

Die Walter Elf kommt zum Fanfest wieder zusammen

Die Walter Elf bei einem ihrer späteren Auftritte, 2014 im Kammgarn-Kasino. FOTO: VIEW

Die Walter Elf. Was im Rest von Deutschland als das FCK-Team der 1950er-Jahre verstanden wird, hat in Kaiserslautern noch eine weitere Bedeutung: eine Punkband der 1980er-Jahre – natürlich mit starkem FCK-Bezug. Beim Vereinsjubiläum werden sie auf der Bühne stehen. Dabei gibt es die Band seit mehr als 30 Jahren gar nicht mehr. Eigentlich. 

Am 14. Dezember 1991 besiegte der FCK im Fritz-Walter-Stadion die Gäste vom 1. FC Köln mit 2:1. Die Tore markierten Wolfgang Funkel und Stefan Kuntz. Drei Tage später erlebte die Kaiserslauterer Musikszene eine Zäsur. Nach einem furiosen Abschiedskonzert – natürlich in der Kammgarn – löste sich die Walter Elf auf. Aus und vorbei. Wie das Konzert war? Das lässt sich heute noch gut nachhören, das Konzert ist als Live-CD „Oh hängt sie auf“ erschienen. Ein Reinhören bietet sich an. Zur Einstimmung.

Am 2. Juni packen dieMänner die Instrumente noch mal aus und rocken die Fanhalle in der Nordtribüne im Fritz-Walter-Stadion. Anlass ist der 125. Geburtstag des 1. FC Kaiserslautern. „Wenn der FCK anfragt, da konnten wir nicht Nein sagen“, berichtet Matthias Götte, Sänger und Trompeter der Band, im Gespräch mit dieser Zeitung. Götte, den alle nur Beppo nennen, ist im Vorfeld auch schon ein paarmal in den Keller seines Hauses hinabgestiegen, um die ein oder andere Trompeten-Passage noch mal zu üben. 

Die Walter Elf gründete sich Anfang der 1980er-Jahre in der Barbarossastadt. Damals gab es dort eine kleine Punk-Szene, die aus „einer überschaubaren Anzahl von Leuten bestand“, erinnert sich Götte. Aber die Punks der Stadt hatten das Bedürfnis, selbst Musik zu machen. Das geschah zunächst in der Band Kahlschlag, die sich Coversongs verschrieben hatte. 1983 gründete sich dann die Walter Elf, eng verbandelt mit der Formation Spermbirds. Den Namen habe er beim Gang durch die Stadt erblickt, eine Kneipe habe damals so geheißen. Dass der Name eigentlich besetzt war – insbesondere in Kaiserslautern, allerdings in der Fußball-Welt – habe nicht gestört. „Wir waren damals sehr jung und haben nicht so viel nachgedacht“, blickt Götte zurück. Zumal die Band ja auch gar nicht aus elf Mitgliedern bestand, sondern nur zu sechst war. „Das fanden wir damals lustig.“

In den 1980er-Jahren wechselte die Besetzung der Walter Elf immer mal wieder, feste Größen waren neben Götte Alex Hoffmann (Gesang, Trompete) sowie Gitarrist Frank Rahm. Eng verwandt war die Walter Elf mit besagten Spermbirds. Im Kern bestehen die beiden Bands aus den gleichen Leuten. Die Szene war, wie gesagt, überschaubar. Roger Ingenthron etwa spielte bei den Spermbirds Gitarre, bei der Walter Elf saß er am Schlagzeug. Götte selbst haute bei den Spermbirds in die Felle, während er bei der Walter Elf singt und Trompete spielt. Die Verflechtungen sind vielfältig. 

Wie aber fand Fritz Walter die Namensumdeutung? Die FCK-Legende? Der größte Spieler, den der 1. FC Kaiserslautern je hervorgebracht hat? „Den haben wir sogar mal kennengelernt. Und der hatte keine Vorbehalte gegen uns und auch nicht gegen den Namen“, erzählt Götte von der Begegnung der „rotzigen Punker“ mit dem „höflichen, zurückhaltenden Menschen Fritz Walter“. Mit dem „offiziellen Okay“ (Götte) im Gepäck, machte die Band noch ein paar Jahre weiter, bis zum Jahresende 1991. Aus FCK-Sicht eigentlich ein gutes Jahr: Im Juni waren die Roten Teufel sensationell deutscher Meister geworden. Das hatten nur die wenigsten Fans in den 1980er-Jahren für möglich gehalten, stand doch meist das Thema Abstiegskampf auf der Agenda.

Na ja, ganz Schluss war 1991 eigentlich doch nicht. Die Bandmitglieder gründeten eine neue Band, Kick Joneses, machten weiterhin Musik, veröffentlichten über die Jahre auch einige Alben. Und so ganz die Finger von den Instrumenten lassen konnte das Sextett unter dem Label Walter Elf dann doch nicht. Immer mal wieder kurz nach Weihnachten lud die alte Walter-Elf-Crew zum gepflegten Konzert in die Kammgarn ein, vor allem in den Nullerjahren. Die Hütte war stets voll, auch bei Doppelkonzerten an zwei hintereinander liegenden Abenden. 

Ein Doppelkonzert wird es diesmal nicht werden, eher eine einmalige Sache. Auf die Setlist kommen die Lieder „mit FCK-Bezug“. Von denen hat die Walter Elf reichlich. Angefangen mit dem Stück „Leb wohl, Hans-Peter“, FCK-Legende Hans-Peter Briegel gewidmet, der einst von Kaiserslautern zu Hellas Verona wechselte. 2010 erschien eine CD mit zwei Stücken, die explizit dem FCK gewidmet waren: „Männer in Rot“ und die Nummer „1991“, deren vollständiger Titel „Lautern 3 Barcelona 1“ darauf hindeutet, um was es in dem Lied geht: um den wohl bittersten Sieg in der Vereinsgeschichte.

Einige Zeit lief „Männer in Rot“ auch vor den Heimspielen des FCK im Stadion – eine Sache, auf die Beppo Götte sehr stolz ist. „Damit ist für mich quasi ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.“ ANDREAS SEBALD

ZUM NACHHÖREN

- Die Walter Elf hat drei Alben veröffentlicht -„Heut' oder nie“, „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“„Homo Sapiens“ -, dazu noch einige Singles und eine Live-CD. Die letzte Veröffentlichung war die EP „Männer in Rot“ im Jahr 2010. Die Nachfolgeband Kick Joneses gibt es noch. Infos unter www.kick-joneses.de


Festakt, Fanfeier und eine Fanmeile

Der 1. FC Kaiserslautern feiert seinen 125. Geburtstag in mehreren Etappen.

Auftakt war bereits vor einigen Wochen mit der Ausstellung „Fußballfieber“ im früheren Gondrophon in der Innenstadt. Diese Ausstellung läuft bis Oktober. Inzwischen ist gegenüber auf dem Rathausplatz auch eine Socceranlage hinzugekommen, die frei genutzt werden kann.

Am Montag, 2. Juni, wird auf dem Betzenberg gefeiert – mit einem Festbankett mit geladenen Gästen, zu denen auch DFB-Präsident Neuendorf erwartet wird, sowie einer Party in der Fanhalle, bei der die „Anonyme Giddarischde“ und die Walter Elf spielen. Am Samstag, 14. Juni, ist ein großes Fanfest mit allerlei sportlichen Aktivitäten und Turnieren auf dem Fröhnerhof. Und beim Altstadtfest vom 4. bis 6. Juli wird der FCK eine Fanmeile aufbauen. wop