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125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Bad Dürkheim

Schon vor den Titeln jede Menge Superlative für Fritz Walter

Füllhorn der Bewunderung: Als der FCK seinen 50. Geburtstag feierte, hatte Fritz Walter seine größten Erfolge noch vor sich. Doch schon damals sparte niemand mit Superlativen für den Ausnahmespieler.

Schon vor den Titeln jede Menge Superlative für Fritz Walter

„Der Aufstieg mit Fritz Walter“: Der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft nimmt selbstredend einigen Platz in der Festschrift zum 50. FCK-Geburtstag ein. FOTO: TORBEN MÜLLER

Als der FCK seinen 50. Geburtstag feierte, hatte Fritz Walter seine größten Erfolge noch vor sich. Doch schon damals sparte niemand mit Superlativen für den Ausnahmespieler. 

Vom „in aller Welt geschätzten Namen eines Fritz Walter“ zu sprechen, vom „einmaligen Spieler“, vom „vollkommenen Fußballer“, auch die menschliche Größe des heutigen Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft herauszustellen – das ist im Jahr 2025 ein Unterfangen, bei dem niemand allzu heftigen Gegenwind befürchten müsste. Bemerkenswert ist, dass Fußball-Experten aus ganz Deutschland Fritz Walter bereits im Jahr 1950 mit solchen Attributen belegten – in der Festschrift „50 Jahre 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V.“. Da standen die beiden Gewinne der deutschen Meisterschaft der Walter-Elf noch bevor, an den triumphalen deutschen WM-Sieg 1954 war bei Weitem noch nicht zu denken.

Dass „Fritz Walters Auftreten auch auf den Höhen sportlichen Ruhms einfach und bescheiden geblieben ist, weil dieser einzigartige Spieler in seinem Auftreten auf dem Spielfeld allezeit ein Muster sportlichen Betragens gewesen“ sei, lobte etwa Ernst Werner, der von 1924 bis 1944 Chefredakteur der „Fußball-Woche“ Berlin gewesen war. „So vollkommen der Fritz [...] ausführte, was die Experten des Fußballs lehren, kein einzigesmal erlag er der Gefahr, sich über die Mitspieler hinauszuheben und Star im ungünstigen Sinne zu werden.“

Die Festschrift „50 Jahre 1. Fußball-Club Kaiserslautern e. V.“ aus dem Jahr 1950 enthält Beiträge und Grußworte von Größen aus der Welt des Sports. FOTO: TORBEN MÜLLER
Die Festschrift „50 Jahre 1. Fußball-Club Kaiserslautern e. V.“ aus dem Jahr 1950 enthält Beiträge und Grußworte von Größen aus der Welt des Sports. FOTO: TORBEN MÜLLER

Der Sportjournalist bezeichnete den damals 29-Jährigen als „einmaligen Spieler“. Die Berliner hätten den Pfälzer „in der Nationalmannschaft, mit den drei großen Buchstaben WBB (was Wachbataillon Berlin bedeutet) und für die Militär-Fußballelf ,Rote Jäger’ während des Krieges wirken sehen“. Und „als Fritz Walter nach Berlin kam und dort spielte, überwältigte er alle, die größten Zweifler und die anspruchsvollsten Experten eingeschlossen“. Seither hätten sich die Berliner „eine geradezu schwärmerische Liebe zu diesem Spieler bewahrt und sie nach dem Kriege auf die gesamte Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern übertragen“. 

Wie sehr Fritz Walter schon bis zu diesem Zeitpunkt das Ansehen des FCK geprägt hatte, betonte auch Christian Löffler, Vorsitzender des Südwestdeutschen Sportbundes, Bezirk Pfalz, der auf „den großen Aufstieg des 1. FCK nach 1945“ hinwies und feststellte: „Für diese Erfolge zeichnet in erster Linie Fritz Walter mit seinen zehn Kameraden.“ Kaiserslautern sei „durch die Männer um Fritz Walter eine der gefragtesten und bekanntesten Fußballstädte des Bundesgebietes und darüber hinaus“ geworden.

Auch Peter Joseph „Peco“ Bauwens, erster Präsident des Deutschen Fußball-Bundes nach dessen Wiedergründung im Jahr 1950, adelte Fritz Walter und sein Team: „Es kommt nie von ungefähr, wenn sich die Masse der Sportjugend für bestimmte Vereine und bestimmte Namen begeistert. Sie hat einen untrüglichen Instinkt dafür, dass es auf die Leistungen allein nicht ankommt, sondern daß sie mit der sportlichen Haltung verbunden sein muß, die ein Anrecht auf Bewunderung und Nachahmung gibt“, schrieb er. „Weil Kaiserslautern den Sport auf die Stufe hoher technischer Vollendung, gepaart mit vollendeter Ritterlichkeit und sportlicher Gesinnung gehoben hat, ist der Verein zu einem allgemeingültigen Vorbild geworden.“ 

Es komme nicht von ungefähr, wenn „bei Umfragen nach der populärsten Fußball-Mannschaft der Jetztzeit der 1. FC Kaiserslautern immer wieder genannt und auf den Schild gehoben wird“, urteilte in Ludwig Maibohm (Radio Frankfurt a. M.) ein weiterer bekannter Sportreporter seiner Zeit – und brachte diesen Umstand unmittelbar mit dem „Nationalmannschafts-Alleskönner Fritz Walter“ in Verbindung. Maibohm orakelte gar, „in Fußball-Deutschland gäbe es niemand, der den Spielern um Fritz Walter das mißgönnen würde“, wenn es denn endlich mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft klappen würde. „Gibt es ein schöneres Zeichen der Beliebtheit und Popularität? Ich glaube: Nein!“ Ein Jahr später sollte es soweit sein.

Und Reporterlegende Herbert Zimmermann, der im Jahr 1954 das WM-Finale zwischen Deutschland und Ungarn kommentieren sollte, schrieb in der Festschrift zum 50. Geburtstag des FCK: „Es gibt Mannschaften, die erobern sich das Herz der Fußball-Anhänger im Flug.“ Und: „Überall in Fußball-Deutschland spricht man von dem 1. FC Kaiserslautern mit Hochachtung.“ TORBEN MÜLLER