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125 Jahre 1. FC Kaiserlautern - Kusel

Talentschmiede für Spieler und Trainer

Das Nachwuchsleistungszentrum des FCK auf dem Fröhnerhof sieht sich wieder gut aufgestellt

Talentschmiede für Spieler und Trainer

Die Werte, die vermittelt werden sollen, stehen auf einem Gebäude am Eingang des Fröhnerhofes. FOTO: MARKUS WEIS

Was der 1. FC Kaiserslautern den Kindern und Jugendlichen am Nachwuchsleistungszentrum auf dem Fröhnerhof vermitteln will, bekommt der Besucher gleich am Eingang des Sportparks Rotes Teufel in Mehlingen vor Augen geführt. Groß stehen die Wörter gleich auf dem ersten Gebäude: Leidenschaft, Disziplin, Vertrauen, Respekt, Siegeswille, Dankbarkeit, Demut, Leistungsbereitschaft, Teamgeist, Resilienz, Ehrgeiz, Kameradschaft, Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Wertschätzung – es sind die von der „Walter-Elf“ vorgelebten Werte.

Darum wird am NLZ des FCK auch genau darauf geachtet, welche Spieler für die elf Teams von der U9 bis zur U21 an den Fröhnerhof geholt werden. Gleiches gilt für die Trainer. Sie alle sollen diese Werte weitergeben, verkörpern, verinnerlichen und nach außen tragen. Natürlich sollen die Spieler auch dazu beitragen, dass der FCK möglichst erfolgreich ist. Und natürlich ist es auch ein weiterer, wichtiger Sinn und Zweck eines Nachwuchsleistungszentrums, die Spieler so zu entwickeln, dass sie den Sprung in die Aktivität schaffen, am besten natürlich zum FCK-Profiteam.

Uwe Scherr, seit August 2020 Leiter des FCK-Nachwuchsleistungszentrums ist, weiß um die Strahlkraft des Vereins. Aber er merkt auch an, dass es dennoch wichtig ist, in welcher Liga die Roten Teufel angesiedelt sind. „Als der Verein in der Dritten Liga gespielt hat, standen im Nachwuchsbereich weniger Mittel zur Verfügung“, berichtet der 58-Jährige, der gemeinsam mit Dirk Walter, der sich um den administrativen Bereich kümmert, das NLZ leitet. „In der Zeit sind sehr viele Talente von den größeren Vereinen ganz einfach weggeholt worden.“ Das habe sich wieder geändert, seit der FCK in der Zweiten Liga spiele.

Dabei kommen die Spieler „hauptsächlich aus der Region“, wie Scherr betont. Meist aus einem Einzugsbereich von etwa 50 Kilometern. Um insgesamt elf Mannschaften zu bestücken, muss sich der FCK natürlich auch entsprechend nach Spielern umschauen. Das läuft laut Scherr über das Scouting-Netzwerk, das Nikolaos Toulatos anführt. Auch schaue man im unteren Bereich bei den gegnerischen Mannschaften nach guten Spielern. Sichtungslehrgänge und die Arbeit an Stützpunkten helfen zusätzlich, Spieler zu finden.

Ähnlich läuft es oft auch bei den Trainern. Denn elf Mannschaften brauchen natürlich entsprechend Trainer und Co-Trainer. Wichtig ist es dem NLZ-Leiter aber auch, „dass wir nicht nur die Spieler individuell entwickeln, sondern eben auch die Trainer“. Darum habe das NLZ „seit dem letzten Sommer ein Programm aufgebaut, mit dem wir die Trainer unterstützen“. Dabei werden die Trainer begleitet, bekommen Rückmeldungen. „Damit wollen wir ihnen neue Impulse geben.“

Beim Erwerb von Trainer-Lizenzen hilft das NLZ ebenfalls. „Das haben wir in den letzten Jahren verstärkt mit aufgenommen, dass wir unsere Trainer, wenn sie ihre nächstmögliche Lizenz machen können und auch wollen, sie dabei finanziell unterstützen“, berichtet Scherr. „Die Lehrgänge sind ja mittlerweile sehr teuer.“ So geschehen bei Eimen Baffoun, der mittlerweile die U19 trainiert, und bei Maurizio de Vico, dem Coach der U17. Beide machten die A+- Lizenz. „Wir haben dementsprechend die Verträge angepasst, dass sie dann auch lange genug bei uns sind“, berichtet Scherr. Zwei, drei Jahre seien die Trainer dann an den FCK gebunden.

Um Trainern die Fortbildungen zu ermöglichen, gibt es in fast allen Mannschaften mittlerweile zwei Co-Trainer. „Zum einen, damit wir individueller mit den Spielern arbeiten können“, erläutert Scherr. „Zum anderen eben auch, damit wir vorbereitet sind, wenn Trainer auf Fortbildungen sind und wir das auffangen können, wenn sie zum Beispiel von montags bis donnerstags wegen ihrer Lizenz weg sind.“

Die Nachwuchsarbeit am NLZ trägt in jedem Fall Früchte. Im vergangenen Jahr schafften die U17 und U19 den Aufstieg in die Bundesliga. In diesem Jahr spielen beide Teams in der DFB-Nachwuchsliga, für die Vereine mit einem NLZ automatisch qualifiziert sind. Hier schaffte die U17 nach der Vorrunde den Sprung in die Liga A, in der dann letztlich der deutsche Meister ausgespielt wird. Die U19 verpasste diesen Schritt zwar knapp, steht aber in der Liga B in ihrer Gruppe auf Platz eins.

Auch die Verzahnung zum Aktiven-Bereich funktioniert. So sind inzwischen etliche der letztjährigen A-Junioren bei der U21 in der Oberliga fest etabliert. Mika Haas, ein gebürtiger Lauterer, der in der vergangenen Saison in der Rückrunde als A-Jugendspieler in die U21 aufrückte, bekam einen Profivertrag und stand unter dem neuen Trainer Torsten Lieberknecht mehrfach im Zweitliga-Kader, nachdem er zuvor fast die ganze Zeit in der Oberliga gespielt hatte.

Auch aktuell füllen bereits wieder A-Junioren den Oberliga-Kader auf. Alle ohne größere Eingewöhnungsprobleme. Alles in allem sieht Scherr das NLZ, an dem 80 bis 90 Personen arbeiten, „auf einem guten Weg“.

Derzeit gibt es auf dem Fröhnerhof vier Rasenplatze und zwei Kunstrasenplätze. Mittelfristig könnte noch etwas dazukommen: FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen sprach im RHEINPFALZ-Interview von knapp einem Jahr auch darüber, dass der Verein versuchen sollte, „ein Amateur-Jugendstadion im Fröhnerhof zu integrieren“. Das solle mindestens 2500 Plätze haben, um auch tauglich für die Regionalliga zu sein. MARKUS WEIS


Seit Gründung bereits 170.000 Euro gespendet

NLZ-Förderverein hat rund 200 Mitglieder

Vor 125 Jahren erwachte der 1. FC Kaiserslautern – ein einzigartiger Klub voller Leidenschaft, der nicht ohne Grund als das Herz der Pfalz gilt. Zahlreiche Erfolge konnten die Roten Teufel in ihrer langen und bewegenden Geschichte bereits feiern. Das Fundament dafür bildet seit jeher die Jugendarbeit.

Einer, der genau weiß, wie wichtig eine gute Nachwuchsarbeit ist, ist Dirk Walter, der seit 2001 im Verein ist und über die Jahre schon unzählige Talente ausgebildet hat. Heute ist Walter für Organisation und Administration im Nachwuchsleistungszentrum als Leiter verantwortlich. Zudem gehört er zum Vorstand des 2021 gegründeten Fördervereins NLZ 1. FC Kaiserslautern e.V. – einem gemeinnützigen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Jugend (U9 bis U16) der Roten Teufel zu unterstützen und die Rahmenbedingungen im NLZ nachhaltig zu verbessern. Walter ist damit die ideale Verbindungsperson zwischen dem Förderverein und dem Nachwuchsleistungszentrum.

Er weiß, was im NLZ gerade am dringendsten gebraucht wird. „Gerade den Bereich von der U9 bis zur U16 haben wir als förderungsbedürftig und förderungswürdig angesehen, weil er zum Bereich des e.V. des FCK gehört. Mit dem Förderverein wollen wir die Bedingungen für die Mannschaften im Grundlagen- und Aufbaubereich verbessern“, erklärt Walter.

Der Förderverein begann seine Arbeit in denkbar schweren Zeiten. Während der Corona-Pandemie befand sich der in der Dritten Liga spielende FCK in der sportlichen wie finanziellen Krise. Diese hinterließ auch im Nachwuchsleistungszentrum, dem Sportpark Rote Teufel, ihre Spuren. Ein Blick auf die damals teilweise nicht mehr zeitgemäße Infrastruktur des Nachwuchsleistungszentrums offenbarte die schwierige finanzielle Lage. „Wenn man in der Dritten Liga spielt, ist es normal, dass finanziell nicht so viel für das NLZ übrig ist“, sagt Walter. Die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Klubs in der Umgebung, deren Profiteams Bundesliga spielen, litt.

Doch seitdem entwickelte sich die Situation im NLZ positiv. Zum einen liegt das natürlich an der Verbesserung der sportlichen Situation der Profimannschaft und den damit einhergehenden größeren finanziellen Möglichkeiten. Aber auch der Förderverein hat einen maßgeblichen Anteil am Aufschwung. Die inzwischen etwa 200 Mitglieder haben seit der Gründung zirka 170.000 Euro gesammelt. Von jedem Cent profitiert die Jugend der Roten Teufel. „Wir wollen die Trainingsmöglichkeiten und die infrastrukturellen Bedingungen wieder verbessern“, hebt Walter ein wichtiges Ziel des Fördervereins hervor.

Dank der Arbeit des Fördervereins konnten unter anderem drei Soccer-Courts finanziert werden. „Damit haben wir uns vor allem für die Wintermonate neue Flächen geschaffen, wo wir trainieren können“, freut sich Walter. Darüber hinaus wird die FCK-Jugend beispielsweise auch unterstützt, wenn es um die Finanzierung von Reisen der Jugendmannschaften des e.V. zu Turnieren oder die Beschaffung von Trainingsutensilien geht.

Auch in Zukunft will sich der Förderverein tatkräftig engagieren: „Es geht immer darum, die bestmöglichen Trainingsmöglichkeiten für die Mannschaften des Grundlagen- und Aufbaubereichs zu schaffen. Wir wollen immer wieder Sachen erwerben, die durch unsere Anschaffungen die Bedingungen verbessern, damit wir gegenüber anderen Vereinen konkurrenzfähig sind“, betont Walter das Ziel der Förderer.

Informationen über den Förderverein gibt es auf www.fördervereinfck-nlz.de. Die E-Mail-Adresse lautet info@fördervereinfck-nlz.de. ERIK MOTZENBÄKCKER