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12. Ausbildungsbörse der Agentur für Arbeit - Kusel

„Die Gelegenheit nutzen“

Interview: Peter Weißler über Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

„Die Gelegenheit nutzen“

Empfiehlt jungen Menschen einen Besuch der Ausbildungsbörse: Peter Weißler, Chef der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens. FOTO: AGENTUR FÜR ARBEIT/FREI

Das Dutzend ist voll. Zum zwölften Mal laden die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens und ihre Partner zur Ausbildungsbörse „Mit Doppelpass zum Ausbildungsplatz“ ins Fritz-Walter-Stadion ein. Peter Weißler, Chef der Arbeitsagentur, berichtet davon, wie sich der Ausbildungsmarkt entwickelt hat und warum sich ein Besuch lohnt.

Interview: Peter Weißler über Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

Herr Weißler, nach zwei Jahren Corona-Pause findet jetzt wieder eine Ausbildungsbörse statt. Was hat sich in diesem Zeitraum auf dem Ausbildungsmarkt getan?

Schon bei der letzten Ausbildungsbörse 2019 war der Trend erkennbar, dass es keinen klassischen Bewerbermarkt gibt und dieser Trend hat sich fortgesetzt. Das heißt, dass auf der einen Seite die Zahlen der jungen Schulabgänger rückläufig sind, auf der anderen Seite suchen Unternehmen verstärkt Personal.

Worauf führen Sie das zurück?

Diese gravierende Veränderung hat mit der demografischen Entwicklung zu tun. Die geburtenstarken Jahrgänge, das sind etwa ein Viertel der Beschäftigten, gehen in den nächsten Jahren in Rente und das wird vielen Unternehmen jetzt bewusst. Das bedeutet, dass sie jetzt noch stärker als in der Vergangenheit nach Auszubildenden suchen.

Die Ausstellerzahl der Börse liegt erneut bei mehr als 100, die Bandbreite ist enorm.

Es ist schön, dass die jungen Leute sehen können, was die Westpfalz bietet. Unter den Ausstellern sind kleine Unternehmen und Global Player, aber auch Schulen und Hochschulen, Kammern, Verbände und Verwaltungen. Alles, was Rang und Namen hat, ist dabei. Die komplette Vielfalt ist vertreten. Auch die Agentur für Arbeit bildet aus und bietet Studienmöglichkeiten. Wir sind mit einem eigenen Stand vertreten.

Hat Corona die Suche nach einem Ausbildungsbetrieb, beziehungsweise nach einem Auszubildenden erschwert?

In der Hochzeit der Pandemie haben viele Vorstellungsgespräche virtuell stattgefunden, weil die Unternehmen ihre Stammmannschaft schützen mussten. Da war es auch schwer, einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz zu bekommen. Über ein Praktikum bekommen nicht selten auch Schulabgänger mit nicht so guten Noten eine Lehrstelle, wenn sie engagiert und motiviert sind.

Jetzt können aber beide Seiten wieder einen persönlichen Eindruck von ihrem Gegenüber bekommen.

Ja, gerade dort, wo handwerklich gearbeitet wird, ist das wichtig. Oft stellen die Auszubildenden ihre Werkstücke vor und demonstrieren, was in der praktischen Ausbildung geschieht. Da ist es für Interessenten schön, wenn sie ins Gespräch kommen und sich ein genaueres Bild von dem Beruf machen können.

Welche Bedeutung messen Sie dem persönlichen Gespräch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder, für die Unternehmerseite, nach einem geeigneten Bewerber ein?

Es ist sehr wichtig, um sich ein genaues Bild zu machen. Auf digitalem Weg ist das schwieriger. Dafür ist die Ausbildungsbörse eine sehr gut geeignete Plattform. Viele Unternehmen, aber auch Behörden und andere Aussteller, die sich präsentieren, sind oft nicht bekannt. Auf der Börse können sich die jungen Leute die ganze Vielfalt anschauen und nicht nur die Ausbildungsbetriebe, die in aller Munde sind.

Bekommt die Agentur für Arbeit Rückmeldungen der Aussteller zu vorangegangenen Börsen?

Wir fragen immer wenige Wochen danach nach einem Feedback und bekommen durchweg positive Rückmeldungen. Der überwiegende Teil hat ganz konkrete Kontakte geknüpft und zumindest ein Praktikum vereinbart.

Neu ist, dass die Ausbildungsbörse in diesem Jahr bereits im Juli stattfindet und nicht wie die vorherigen Male im September?

Wir sind in diesem Jahr früher, haben den Termin bewusst vorgezogen. Damit bieten sich noch Einstiegsmöglichkeiten für Spätstarter nach den Sommerferien und noch viel mehr Angebote für den Sommer 2023. Wer noch einen Ausbildungsplatz sucht, sollte die Gelegenheit nutzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das kurzfristig klappt, steigt mit einem Besuch.

Wie gehabt ist der 1. FC Kaiserslautern erneut als Partner mit im Boot.

Wir von der Agentur für Arbeit freuen uns auch, dass der FCK in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist. Der Verein ist ein Zugpferd, ein Großteil der Region identifiziert sich mit ihm. Es ist toll, dass er wieder das Fritz-Walter-Stadion für die Ausbildungsbörse zur Verfügung stellt. Das Stadion zieht an, das Gelände ist weitläufig und seitdem die Börse 2018 in die Ost- und Südtribüne umgezogen ist, haben die Aussteller auch mehr Platz. lmo