Dass in 100 Jahren Vereinsgeschichte so einiges passiert, ist keine Neuigkeit. Die SG Rieschweiler hat aber eine durchaus breitgefächerte Vereinshistorie, von der einige Anekdoten noch heute berichtenswert sind.Gegründet wurde der Verein im Jahr 1921. Damals spielten die Fußballer noch auf den „Burkhardtschen Wiesen“. Erst später stellte die Gemeinde mit dem Sportplatz „An der Dicken Eiche“ ein Gelände zur Verfügung. Aber: Das neue Gelände war noch nicht sofort bespielbar. Ein Blick in die Vereinschronik zeigt: Erst nach umfangreichen Terrain-Arbeiten konnte der Platz im Jahr 1928 in Dienst genommen werden.
Blick in die Vereinsgeschichte: von der Amateurliga über eine Rekordpunktzahl bis hin zur Nachwuchsarbeit
Die erste Meisterschaft errang die SGR mitten im Kriegsjahr 1941. Die damalige Jugendmannschaft eilte im Kreis Zweibrücken von Erfolg zu Erfolg, besiegte damals sogar hochrangige Vereine wie Borussia Neunkirchen und den FK-Pirmasens. „Diese Mannschaft hatte den Auftakt gegeben zu einer enormen Leistungssteigerung, die nach dem Krieg fortgesetzt wurde“, schreibt die Chronik.
1964 folgte dann der Aufstieg in die Zweite Amateurliga – heute wäre das die Bezirksliga. Dieser gehörte die SGR sage und schreibe 15 Jahre lang an. Erst in der Saison 1978/79 folgte nach einem sportlichen Tief wieder der Abstieg.
Besonders stolz ist die SG Rieschweiler auf ihre hochtalentierten Spieler. Allen voran ist hier Erik Durm zu nennen, der im Jahr 2014 mit der DFB-Elf den Weltmeistertitel in Brasilien erspielte. Durm hat seine ersten Pässe und Schüsse bei der SGR gelernt. Innerhalb seiner Profikarriere wechselte er zu Borussia Dortmund, von dort wurde er in den Weltmeisterkader 2014 aufgenommen. Unvergessen wird bei der SGR Durms Empfang nach der WM bleiben. Über 1000 Fans haben den Weltmeister-Spieler bei seinem Heimatverein empfangen. Weitere Talente, die aus der SGR emporgestiegen sind, sind Emil Weber und Rolf Weis, Emil Wagner, Peter Rinner sowie das Vorstandsmitglied Tobias Weis, der sowohl beim FC Kaiserslautern als auch beim SC Karlsruhe kickte.
Die Chronik der SGR beinhaltet außerdem mehrere Großinvestitionen. In den 1950er-Jahren wurde das Sportheim gebaut, 1980 wurde es umfangreich renoviert. Für das gesellige Beisammensein der Fußballer wurde 1986 ein Grillplatz samt Biergarten auf dem Sportplatzgelände angebaut.
Der größte Traum der SGR ging 2018 in Erfüllung: ein nagelneuer Kunstrasenplatz. Fast zehn Jahre lang wurde überlegt und geplant. Der Vorteil des Kunstrasenplatzes: Dort kann auch in den Wintermonaten trainiert und gespielt werden. Bis neue Investitionen passieren, will die SGR zunächst die bisherigen abbezahlen. Im Gespräch ist aber eine zusätzliche, neue Umkleidekabine. |phkr