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Dudenhofen & Römerberg

Selbst geerntet

Wegen des Coronavirus lassen sich Förster etwas Besonderes einfallen

Selbst geerntet

Platz zum Gärtnern ist auf dem kleinsten Balkon. 

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Gerade erst geerntet, stehen Radieschen,Möhren und Zucchini in Form eines knackigen Salates gleich auf dem Tisch. Frischer als aus dem eigenen Garten oder vom Balkon kann Obst und Gemüse wohl kaum sein. In Zeiten von Corona sorgt es für Beschäftigung zuhause und reduziert bei Gelingen auch bald das Einkaufen.

Die Flatter-Ulme ist Baum des Jahres 2019. Damit könnte ihr die Ehre zuteilwerden, Bestandteil des Hochzeitswaldes zu werden. Aber: Förster Jürgen Render denkt vorausschauend. „Sie hat relativ schlechte Chancen“, sagt er über die Baumart. Stattdessen gibt es Baumhasel. Der ist vor Kurzem im Forstbetrieb eingetroffen. Stornieren konnte Render nicht mehr. In die Erde bringen können ihn die jung Vermählten, die seit einigen Jahren durch Hochzeitsjubilare ergänzt werden, vorerst nicht. Abgesagt ist das Gemeinschaftsbuddeln wegen des Coronavirus.
   

„Die Bäumchen werden natürlich in die Erde gebracht“, verspricht Render. Das Wie wird noch geklärt.Wird die Aktion in den Herbst verlegt, werden die Baumhasel in Töpfen zwischengelagert. Die Fläche im Wald, auf der sie ausgebracht werden sollen, hat Render längst herausgedeutet. Dort standen früher Kiefern. „Die sind der Trockenperiode zum Opfer gefallen“, informiert Render.

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Gärtnern sorgt für Beschäftigung zuhause – und trägt mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau zudem zu einer gesunden Ernährung bei. FOTO: DJD/WOLF-GARTEN/LIGHTMARK/FREI

Der Hochzeitswald ist im Bereich der Grillhütte angesiedelt. Auf den Dulflacher Weg richtet der Förster nunmehr sein Augenmerk. Für jedes Jahr gibt es ein eigenes Holzschild. Spannend ist es zu verfolgen,was aus den ehemals kleinen Setzlingen aus den Anfangsjahren geworden ist. Nicht alle Bäume kommen durch. Im Gegenteil. Die Natur entscheidet selbst, wer in 150 Jahren seinen Platz behauptet haben wird.

„Um die 100 Bäume werden jeweils gepflanzt. Wir wählen bis zu 80 davon als sogenannte Zukunftsbäume aus“, erklärt Render. 150 Jahre später werden davon noch maximal drei übrig sein. „Das ist ein vollkommen natürlicher Prozess“, betont der Fachmann. „Im Wald begrenzt das Wachstum immer der Nachbarbaum.“ Bei einem Kronendurchmesser bis zu 15 Metern kann jeder selbst errechnen, wie viel Platz die stämmigen Burschen brauchen.

Aus Gründen des Klimawandels soll der Blick in Zukunft auf neue Baumarten gerichtet werden. Der Baumhasel kommt beispielsweise aus der Türkei, ist hitze- und trockenresistent. Gute Voraussetzungen fürs Überleben im Dudenhofener Hochzeitswald. Den hält Render für eine tolle Einrichtung. „Für die Brautpaare ist das der einzige Baum, den sie im Wald pflanzen. Das ist die intensivste Beziehung, die sie zu ihrem Wald knüpfen können.“ xsm