##mainParagraph##
Eins ist gewiss: Das Corona-Virus hat die Leidenschaft zum Lesen aufflammen lassen, vor allem beim Nachwuchs. Ein gutes Vorzeichen, denn am 22. Juni startet der landesweite Lesesommer zum 13. Mal – auch in der Römerberger Mediathek.
Aus dem Vollen kann in der Mediathek geschöpft werden. Anders als gewohnt wird dort nämlich nahezu der gesamte Bestand der Kinder- und Jugendliteratur zur Ausleihe frei gegeben. „Bisher haben wir das auf die neuesten Bücher beschränkt“, erklärt Leiterin Julia Hegel,worin der Unterschied zu den vergangenen Jahren liegt. Auf die aktuellsten Schmöker auf dem Markt muss natürlich keiner verzichten. Auch dafür hat das Mediathek-Team bislang stets gesorgt. „Wir sind noch in der Beschaffungsphase“, verrät Hegel dazu an. Um 103 Bücher ergänzt wurde der Bestand bei den Jüngeren, bei den Jugendlichen sind es bisher rund 40.
Ansturm auf Bücher vor dem Lockdown
Bücher zu horten ist eigentlich nicht an der Tagesordnung. Bei Corona hat Hegel es erlebt: „An unseren letzten beiden Öffnungstagen vor dem Lockdown hatten wir innerhalb von drei Stunden viermal so viel Besucher wie an normalen Tagen.“ Mehrarbeit bedeutet der Rücklauf der Bücher, denn Hegel sagt: „Die müssen sozusagen erst einmal drei Tage in Quarantäne. Keiner fasst sie an.“ Zurückhaltung ist bei den Leserinnen und Lesern durchaus noch zu spüren,meint Hegel.
Obgleich die Mediathek seit dem 13. Mai wieder unter Vorgaben geöffnet hat, liegt die Nutzung der Onleihe weiter über dem Durchschnitt. „Vor Ort haben wir zehn Prozentweniger Durchlauf als üblich“, sagt Hegel. Den Gegebenheiten angepasst wurde der Lesesommer. „Normalerweise werden die Kinder zu den gelesenen Büchern interviewt. Aufgrund der Kontaktsperre ist das nicht umzusetzen“, erklärt Hegel. Stattdessen werden die Inhalte nun zu Papier gebracht – in Wort oder Bild. Motiviert ist der Nachwuchs, weiß Hegel. Einen optimalen Nebeneffekt habe das Wetteifern mit anderen beim Lesesommer: „Die Lesefähigkeit verbessert sich signifikant.“ xsm