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Ausbildung & Beruf - Neustadt

Große Unterstützung für Ausbildungssuchende

Projekt „Rückenwind“ unterstützt Jugendliche beim Start in das Berufsleben

Große Unterstützung für Ausbildungssuchende

Celine Lange ist ganz glücklich und hat auch allen Grund dazu. Die 19-Jährige hatte nach ihrem Schulabgang über 100 Bewerbungen versandt und nur Absagen erhalten, und das trotz mittlerer Reife. Dank „Rückenwind“ absolviert die junge Frau nun in einem mittelständischen Elektrounternehmen in Ludwigshafen eine Ausbildung zur Kauffrau im Büromanagement.     

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Hat mit Hilfe des Projektes „Rückenwind“ den Start in eine Ausbildung geschafft: Celine Lange. FOTO: SWEN

Die Ludwigshafenerin ist eine von rund 70 Teilnehmern, die sich jährlich für die Einstiegsqualifizierung „Rückenwind“ bewerben. Doch damit nicht genug. Celine Langes Leistungen sind so gut, dass die engagierte Frau jetzt gleich ins zweite Ausbildungsjahr startet. Ihre Betreuerin Katja Stramer von VFBB ist stolz auf die Entwicklung ihres Schützlings: „Celine brauchte nicht viel Unterstützung, sie war nur sehr ruhig und konnte sich deshalb nicht so gut bei Vorstellungsgesprächen präsentieren. Als ich dann beim Bewerbungsgespräch dabei war, war sie viel lockerer und das Unternehmen hat ihr sofort eine Chance gegeben“, erinnert sich Stramer.

Die VFBB-Mitarbeiterin ist eine von drei Betreuern und für rund 15 Teilnehmer zuständig. „Unsere Unterstützung erhalten Jugendliche, die bis zum Stichtag noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. In diesem Jahr haben sich auch elf Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund beworben“, erklärt Doris Eberle, die Geschäftsführerin von VFBB. Welche Voraussetzungen müssen die jungen Menschen mitbringen? „Lernbereitschaft, Motivation und mindestens einen Hauptschulabschluss. Jugendliche Geflüchtete sollten zudem Deutschkenntnisse auf B1-Niveau mitbringen“, zählt Eberle auf. Gemeinsam mit den Bewerbern wird dann oft erst einmal ein konkreter Berufswunsch herauskristallisiert. „Viele haben Vorstellungen, die sich nicht mit ihren persönlichen Voraussetzungen verwirklichen lassen. Denn nur, weil man sich gerne mit einer Spielkonsole beschäftigt, ist man nicht für den IT-Bereich geeignet“, betont Katja Stramer.

Die Betreuer stellen Stärken und Kompetenzen fest, helfen den Jugendlichen bei den Bewerbungsunterlagen und vermitteln sie in einen geeigneten Betrieb. Sind Berufswunsch und eigene Vorstellungen erst einmal unter einen Hut gebracht und ein passender Betrieb gefunden, bekommen die Teilnehmer einen Vertrag bei der GABIS GmbH Speyer. „Unser Unternehmen sponsert das Projekt. Die Jugendlichen erhalten bei uns einen sozialversicherungspflichtigen Einstiegsqualifizierungs-Vertrag“, berichtet GABIS-Geschäftsführer Thomas Cantzler. Auf die Firmen kommen so keine Kosten zu.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit erhalten die jungen Menschen auch noch begleitenden Unterricht in Deutsch, Mathematik und Sozialkompetenzen. „Die Teilnehmer der Einstiegsqualifizierung lernen das „Berufsleben“ unter Realbedingungen kennen. „Sobald etwas nicht ganz rund läuft, werden alle sofort aktiv. Wir arbeiten Hand in Hand“, sagt Doris Eberle. Wer Interesse hat, kann sich noch bis zum Frühjahr 2020 bewerben und einsteigen. swen

INFO
VFBB e. V.
Heinrich-Heine-Straße 2 Speyer
www.vfbb-speyer.net
    

Verträge genau durchlesen

Vor der Ausbildung gilt es einiges zu beachten

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Auch das sollte man als angehender Azubi wissen: Überstunden müssen in der Regel nicht geleistet werden, sind in Ausnahmefällen aber möglich. 
FOTO: SINA SCHULDT/DPA

Für viele Jugendliche beginnt im August die Lehre. Beim Wechsel von der Schulbank in die Ausbildung gilt es einiges zu beachten.

Der Vertragmuss vor der Unterschrift genau durchgelesen werden. Ist etwas unklar, sollte der künftige Azubi sofort nachfragen. Unterzeichnet wird der Vertrag vom Ausbilder und vom Auszubildenden. Ist der Lehrling noch keine 18 Jahre alt, müssen auch die Erziehungsberechtigten unterschreiben. Der Vertrag muss unter anderem Angaben zur Ausbildungsdauer, zur Bezahlung und zur Arbeitszeit enthalten.

In der Probezeit kann die Ausbildung von einem Tag auf den anderen ohne Begründung schriftlich gekündigt werden. Dies gilt für den Azubi, aber auch für den Betrieb. Die Dauer der Probezeit ist im Ausbildungsvertrag festgehalten, sie liegt in der Regel zwischen zwei und vier Monaten. Nach Ende der Probezeit haben Auszubildende einen besonderen Kündigungsschutz. Ein Betrieb kann einem Lehrling nur dann außerordentlich und fristlos kündigen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Lehrling seinerseits kann nach der Probezeit jederzeit mit einer vierwöchigen Frist kündigen.

Die Bezahlung ist sehr unterschiedlich. In der Regel ist die Vergütung in Tarifverträgen festgelegt. Im Jahr 2018 verdienten Azubis nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (Bibb) im Westen im Schnitt 913 Euro, im Osten waren es 859 Euro. Zwischen den Branchen gibt es aber deutliche Unterschiede. Besonders viel Geld gab es zum Beispiel für angehende Maurer, Industriemechaniker oder Industriekaufleute. Ganz anders sah es im Friseurgewerbe und bei Schornsteinfegern aus. Die Löhne steigen mit der Dauer der Lehrjahre und können im einzelnen Ausbildungsbetrieb von den Durchschnittswerten abweichen.

Wer über Nacht krank wird, muss sich am Morgen unverzüglich bei seinem Betriebmelden. Wer länger als drei Tage krank ist, braucht in der Regel eine Krankschreibung vom Arzt. Manche Betriebe fordern auch schon früher ein Attest. Auch wer nicht zur Berufsschule gehen kann,muss sich krankmelden. Bei einer längeren Krankheit zahlt der Betrieb den Lohn sechs Wochen weiter. Danach gibt es sogenanntes Krankengeld von der Krankenkasse.

Im Gegensatz zu Schülern und Studenten unter 25 Jahren brauchen Lehrlinge eine eigene Krankenversicherung. Bis spätestens zwei Wochen nach Ausbildungsstart müssen sie sich für eine Kasse entschieden haben. Eine private Haftpflichtversicherung ist in der ersten Ausbildung noch nicht nötig. Dann ist der Azubi in der Regel noch über die Familienpolice der Eltern versichert. Verbraucherschützer empfehlen außerdem, schon als Azubi eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Sie springt ein, wenn der Betroffene wegen Krankheit oder Unfalls nicht mehr voll arbeiten kann. dpa
   

Das Projekt „Rückenwind“

1984 in Speyer gegründet, macht VFBB seit 2009 mit dem Projekt „Rückenwind“ Jugendliche fit für die Ausbildung. Das Projekt wird beim VFBB e.V. in Speyer, Germersheim, Landau und Ludwigshafen durchgeführt und vom Unternehmenspartner GABIS GmbH finanziert. Jugendliche können diese „Einstiegsqualifizierung“ nutzen, damit sie gut vorbereitet in eine anschließende Ausbildung starten können. Voraussetzung ist, dass sie für eine Ausbildung im Handel, Handwerk oder der Industrie motiviert sind.

Während der Einstiegsqualifizierung arbeiten Teilnehmer im Betrieb mit und nehmen nach Möglichkeit am Berufsschulunterricht teil.Dazu erhalten sie wöchentlich begleitenden Unterricht in Deutsch, Mathematik und Sozialkompetenzen. Von der GABIS GmbH erhalten sie einen sozialversicherungspflichtigen Einstiegsqualifizierungs-Vertrag mit einer monatlichen Unterstützungsleistung in Höhe von 460 Euro brutto (maximal zwölf Monate). Mit diesem Bildungssponsoring ebnet der Speyerer Unternehmensverbund Jugendlichen erfolgreich den Weg in die Berufswelt. Seit 2009 wurden 50 bis 70 Jugendliche jährlich mit „Rückenwind“ in eine Ausbildung gebracht, über 400 Unternehmen arbeiten dabei mit dem VFBB zusammen. Die Bandbreite bewegt sich vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen. Viele sind schon seit Jahren feste Projektpartner. Finanziert wird „Rückenwind“ durch die GABIS GmbH, einen Personaldienstleister mit gemeinnütziger Philosophie. swen

BERUFSEINSTIEG

Argumente abwägen

Stadt oder Land? Gerade für Berufseinsteiger kann das eine schwierige Entscheidung sein. Dabei spielen zum Beispiel die Vorlieben und die eigene Mobilität eine Rolle, erklärt Berufsberaterin Stefanie Deutschbein auf der Webseite „abi.de“ der Bundesagentur für Arbeit. Wer etwa bei einem Großkonzern arbeiten möchte, findet am ehesten in der Stadt eine Anstellung. Auf dem Land bieten sich eher Einstiegsmöglichkeiten bei den Produktionsstätten der Konzerne. Arbeitgeber auf dem Land sind in der Regel eher mittelständische Firmen. Dort können Berufseinsteiger schnell Verantwortung übernehmen. Dafür müsse man aber eventuell längere Arbeitswege in Kauf nehmen. dpa

STUDIUM

Struktur beim Lernen

Wer im Studium in der Prüfungsphase den Überblick behalten will, braucht gutes Zeitmanagement. Hilfreich ist es, den Lernstoff in kleine Häppchen einzuteilen, rät Cordula Nussbaum, Autorin und Expertin für Zeitmanagement in der Zeitschrift „Zeit Campus“. Konkret gehen Studierende so vor: Zuerst zählen sie die Tage bis zur Klausur, ziehen Urlaubs- oder Arbeitstage aber ab. Die übrigen Tage sind jeweils für konkrete Lernaufgaben reserviert. Anstatt sich „Lernen“ auf die To-do-Liste zu schreiben, notiert man besser „Folien der Vorlesung 1 bis 3 durchgehen und Zusammenfassung erstellen“. dpa