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Kronendach und Kuppelbau

Ein Spaziergang auf der Anhöhe der Lindemannsruhe führt durch einen abwechslungsreichen Wald

Kronendach und Kuppelbau

Knapp 470 Meter hoch liegt die vielbesuchte Anhöhe der Lindemannsruhe, die ihren Namen vom einstigen Oberförster Lindemann trägt. Hier oben bieten sich mehrere Wege für Spaziergänge und Wanderungen unter grünem Kronendach an.  

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Zwischen vielfältigen Bäumen führt der Weg hindurch. FOTO: LADWIG

Vom Parkplatz des 1928 eingeweihten Forsthauses geht es auf dem Weg mit der Markierung des weißblauen Balkens in nordwestliche Richtung. Nach einigen Gehminuten biegt man nach rechts auf einen schmaleren Weg ab. Er verläuft eine ganze Strecke nordwärts in Richtung Grünstadt und Battenberg. Als Pfälzer Weinsteig ist er zusätzlich mit der rotweißen Welle gekennzeichnet.

Hier zeigt sich der Wald in abwechslungsreicher Vielfalt: Edelkastanien wechseln mit Traubeneichen, Rotbuchen und Birken. Unter den Nadelbäumen dominiert auch hier die Kiefer. Das zeigen schon die vielen Zapfen am Boden. Ihre Entwicklung braucht Zeit: Ein Jahr nachdem die weiblichen Zapfenblüten der Kiefern bestäubt wurden, sind sie zu grünen Zapfen herangewachsen. Erst dann werden in ihnen die Samenanlagen befruchtet. In den folgenden Sommerwochen verholzen die Kiefernzapfen und im kommenden Frühjahr werden sich ihre reifen Samen mit dem Wind verbreiten.

An manchen trockenen und lichten Stellen kann der Spaziergänger die Kuppelbauten von Waldameisen entdecken. Die wärmeliebenden Insekten errichten sie aus Nadelstreu und anderen Pflanzenteilchen. Aus menschlicher Sicht mag so ein Ameisenvolk klein wirken, aber es stellt einen umfangreichen, mehrjährigen und durchorganisierten Staat dar. Den Großteil darin machen die flügellosen Arbeiterinnen aus. Unter diesen unfruchtbaren Weibchen sind wichtige Aufgaben verteilt - vom Nestbau über einem alten Wurzelstock, Brutpflege, Beschaffung von Nahrung bis zur Reinigung des ober- und unterirdischen Bauwerks.
  

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An blütenreichen Wegrändern ist der Kaisermantel zu finden. FOTO: LADWIG

Als Zwergsträucher im lichten Wald wachsen die Heidelbeere und das Heidekraut. Die immergrüne Besenheide bevorzugt trockene, helle Standorte. In ihrer spätsommerlichen Blütezeit verschönert sie viele Waldwege am Haardtrand mit ihren rosa Farben. Sie gilt als wichtige Bienenweide und ist auch Futterpflanze für etliche Falterarten und deren Larven. Wer Glück hat, entdeckt an den feinen Blüten farbenfrohe Besucher wie den Kaisermantel.Dieser Schmetterling aus der Familie der Edelfalter ist bis in den September hinein an blütenreichen Wegrändern und Waldlichtungen zu sehen.

Wo sich der schmale Waldweg gabelt, geht es rechts weiter. Den nächsten Abzweig nimmt man ebenfalls nach rechts, um wieder in südliche Richtung zu kommen. Bald danach erreicht man einen Forstweg, der die Nummer 12 trägt und nicht weit vom Parkplatz in einen asphaltierten Weg übergeht.

Auf dieser Strecke kommt der Spaziergänger unter besonders großen und ausladenden Bäumen hindurch. Vor allem die weit verzweigten Kronen der Traubeneichen und Rotbuchen spenden an warmen Sommertagen erfrischenden Schatten.

Ihr wohltuender Kühleffekt entsteht durch den höheren Wassergehalt in der Waldluft. Unzählige Blätter geben durch ihre winzigen Spaltöffnungen Wasserdampf ab. So verdunstet ein alter Baum mit einem Kronendurchmesser von über zehn Metern täglich mehrere Hundert Liter Wasser. lad