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1650 Jahre Altrip

„In Altrip ist einfach mehr Action“

Rennfahrer Stephan Katt startet beim Sandbahnrennen als Favorit – Bislang gute Saison nach Verletzungspech 2018

„In Altrip ist einfach mehr Action“

Rasante Fahrt: Katt mit der Nummer 42 in Action. FOTO: KATT/FREI

Motorrad seit er vier Jahre alt ist. Professionell Rennen fährt er seit 2002. Er ist siebenfacher Mannschaftweltmeister, dreifacher Europameister und dreifacher Deutscher Meister auf der Sand/Grasbahn. Mit seiner Familie lebt er in Neuwittenbek bei Kiel. Beim Sandbahnrennen in Altrip am 20. Juni gilt er als ein Favorit.

Herr Katt, können Sie sich noch an ihr erstes Rennen in Altrip erinnern?

Ja, das war 2001. Beim ersten Mal war die Bahn ein bisschen ungewohnt. Ich habe zwei Jahre gebraucht, 2004 habe ich den Goldenen Römer gewonnen. Das ist ein Sonderlauf, aber ich habe in Altrip auch andere Rennen gewonnen. Wie oft, weiß ich nicht. Ich fahre jedes Jahr etwa 40 Rennen in ganz Europa.

Es heißt, die Bahn in Altrip habe etwas Besonderes. Schließlich wird sie das Altriper Ei genannt.

Die Bahn hat zwei verschiedene Kurven, erst eine lange und dann eine sehr spitze Kurve. Man muss da das passende Setup finden, damit es in beiden funktioniert. Das Motorrad reagiert in jeder Kurve anders, da braucht man ein gesundes Mittelmaß. Auch die Bahn in Herxheim hat zwei verschiedene Kurven, sonst sind Bahnen symmetrisch.

Mal abgesehen von der Bahn, was ist noch besonders?

Die Zuschauerkulisse. Das Rennen findet am Feiertag statt. Die Hälfte der Besucher sind Bahnsportfans, die andere Hälfte sind Leute, die einfach kommen, um uns zu feiern, Leute die sonst nie kommen würden. Die Besucher sind anders, sie feuern an, da ist einfach mehr Action.

2018 lief die Saison bei Ihnen nicht so gut. In Altrip sind Sie schwer gestürzt. Ist die Bahn sehr gefährlich?

Nein, das nicht. Es war einfach gegenseitige Härte beim Einfahren in die erste Kurve. Jeder will der Erste sein. Der Konkurrent kam von außen, hat mir den Weg geschnitten, und ich bin gestürzt. Am Anfang habe ich gar nicht gemerkt, dass ich mich verletzt habe. Erst als ich den Anzug ausgezogen habe, habe ich gesehen, dass im Ellenbogen ein Loch war bis zu den Sehnen. Dann hatte ich zwei Wochen Pause. Kurz darauf sind in Südfrankreich einige Fahrer vor mir gestürzt, und ich konnte nicht mehr bremsen. Dabei habe ich mir das Kahnbein gebrochen. Ich bin dann die Saison noch bis Mitte Oktober gefahren.
 

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Stephan Katt. FOTO: FREI

Geht man als Fahrer nach solch einem Jahr mit gemischten Gefühlen ins Rennen?

Angst darf man nicht haben. Sobald du anfängst, Angst zu haben, kannst du einpacken. Wenn man Anfang der Saison fit ist, geht man mit hoher Motivation und Freude ins Rennen. Das spiegeln die Ergebnisse ja auch wider. Bis jetzt hat es wunderbar funktioniert. Ich war abgesehen von einem Rennen überall auf dem Podest gestanden. Nächstes Jahr möchte ich wieder WM fahren. Durch die Verletzungen letztes Jahr hat es dieses Jahr nicht geklappt.

Aber gefährlich ist der Sport schon?

Ich würde behaupten, das ist eine der gefährlichsten Motorsportarten. Wir haben tödliche Unfälle, Querschnittslähmungen, da kann alles passieren. Es gibt jede Woche Verletzte. Ich habe unwahrscheinlich viele Protektoren, aber man kann nicht alles schützen. Inzwischen gibt es Airfences, das ist eine enorme Verbesserung für uns Fahrer, dadurch gibt es wesentlich weniger Verletzungen.

Von wo aus sollte man in Altrip am besten zuschauen?

Ein guter Platz ist in der Nähe der zweiten Kurve, des spitzen Ecks. Bei normalen Bahnen ist es in der ersten Kurve spannender, in Altrip sind beide Kurven interessant.

Was haben Sie sich für dieses Jahr in Altrip vorgenommen?

Mein Ziel ist ganz klar: gewinnen.   Interview: Christine Kraus