Anzeigensonderveröffentlichung
Kreisjournal Südliche Weinstraße

„KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“

Kreisverwaltung: Erfolg für das Projekt – Abschlussbericht übergeben

„KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“

Ein Jahr lang hat sich der Landkreis Südliche Weinstraße im Rahmen des Projekts „KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“ zu den Auswirkungen des Klimawandels coachen lassen. Nun wurde der Abschlussbericht vom Vorsitzenden der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Hans-Joachim Ritter, und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Kotremba an Landrat Dietmar Seefeldt übergeben.  

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Der Abschlussbericht des Projekts „KlimawandelAnpassungsCOACH RLP“ wurde vom Vorsitzenden der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Hans-Joachim Ritter (4.v.l.), an Landrat Dietmar Seefeldt (3.v.r.) übergeben. Foto: KV SÜW

Der Landkreis Südliche Weinstraße war eine der ersten fünf Modellkommunen des Projektes „KlimawandelAnpassungsCOACH_RLP“.

Im Zeitraum Mai 2018 bis Juni 2019 fanden drei Workshops zu ausgewählten Handlungsfeldern der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) in der Kreisverwaltung statt. Im Dialog mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung und Externen wurden Klimaanpassungsmaßnahmen unter anderem zu den Handlungsfeldern menschliche Gesundheit, Land- und Forstwirtschaft, Weinbau, Bauwesen, Tourismus sowie Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ausgearbeitet. Neben den Workshops wurden durch den Klimawandelanpassungscoach Christian Kotremba Klimawirkungsanalysen zu klimawandelinduzierten Risikofaktoren wie Bodenerosion, Spätfrostgefährdung, Hitze und Starkniederschläge sowie eine regionale Analyse des Klimas für die Vergangenheit, den Ist-Zustand und für die Zukunft durchgeführt.

„In Rheinland-Pfalz und insbesondere in der Süd- und Vorderpfalz sind die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Mittlerweile vergeht kein Jahr ohne extreme Wetterereignisse, dies hat auch die anhaltende Hitze im Juni gezeigt. Die Temperaturen sind im Landkreis Südliche Weinstraße seit 1880 bis heute um ca. 1,6 °C angestiegen. Mit der Teilnahme an dem Projekt leisten wir einen wichtigen und notwendigen gesellschaftlichen Beitrag, denn Klimaschutz geht uns alle an und die vorsorgende Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels ist im Sinne der Daseinsvorsorge unabdingbar“, appelliert Landrat Dietmar Seefeldt.

Aus den durchgeführten Workshops resultierten elf Vorschläge zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, welche in Maßnahmensteckbriefen ausgearbeitet wurden. Zu den Schlüsselmaßnahmen zählt die Institutionalisierung eines Klimaanpassungsmanagements. Weitere Maßnahmenvorschläge stellen unter anderem die Entwicklung einer Kreis-App mit Hintergründen zum Klimawandel und wichtigen klimawandelrelevanten Themen für den Bürger, eine Ausstellung zum Klimawandel in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung, die Erstellung eines Gründachkatasters zur Beschreibung der Dachbegrünungspotentiale öffentlicher und privater Gebäude sowie Anpassungsmaßnahmen im Bereich Bevölkerungs- und Katastrophenschutz dar.

Bereits zwei Maßnahmenvorschläge durch Kreisverwaltung umgesetzt.

Im Laufe des Coachings wurde eine Informationsveranstaltung zum Thema „Weinbergbegrünungen – Möglichkeiten der Gründüngung und Bodenpflege“ angeboten. Darüber hinaus wurde eine Informationsveranstaltung realisiert, die sich mit dem Thema „Mückenübertragbare Infektionskrankheiten im Zuge des Klimawandels“ beschäftigt hat. Initiiert wurde letztere Veranstaltung durch die Gesundheitsämter der Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Bad Dürkheim. Sie richtete sich an Einsatzkräfte, Rettungsdienste und Hausärzte.

„Durch das Coaching konnten die ersten Grundlagen für eine erfolgreiche Anpassung des Landkreises an die Folgen des Klimawandels geschaffen werden. Für die Zukunft sollte das Ziel sein, die Maßnahmenvorschläge in der Praxis umzusetzen, die Klimaanpassung in Verwaltungsabläufen zu verstetigen, Leitbilder zur Klimaanpassung festzusetzen sowie einen Klimaanpassungsfahrplan unter Berücksichtigung der Öffentlichkeitsarbeit auszuarbeiten“, resümierte Landrat Dietmar Seefeldt. (KV SÜW)
  

Auf breiter Front für die Natur

Artenschutz: Aktion Südpfalz-Biotope ergreift Maßnahmen für Artenvielfalt und bietet Schulungstermine an

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Positives Beispiel: Hohlwege werden für Wildbienen-Nisthöhlen saniert. Foto: NVS-Naturstiftung.

Die ersten Aktivitäten und Erfolge der jungen Aktion Südpfalz-Biotope für Aufwertungen, bessere Pflege und Biotopverbund sind zu verzeichnen. Hand in Hand mit den Unteren Naturschutzbehörden nimmt sich die Aktion Südpfalz-Biotope als Instrument der NVS-Naturstiftung Maßnahmen an, die unter anderem die Insektenvielfalt fördern. Im August und September werden wieder Schulungen für Ortsbürgermeister aber auch für interessierte Bürger angeboten.

Die ersten Aktivitäten und Erfolge der jungen Aktion Südpfalz-Biotope für Aufwertungen, bessere Pflege und Biotopverbund sind zu verzeichnen. Hand in Hand mit den Unteren Naturschutzbehörden nimmt sich die Aktion Südpfalz-Biotope als Instrument der NVS-Naturstiftung Maßnahmen an, die unter anderem die Insektenvielfalt fördern. Im August und September werden wieder Schulungen für Ortsbürgermeister aber auch für interessierte Bürger angeboten.

„Zum Wohl der Wildbienenvorkommen haben wir uns der Sorgenkinder Lösshohlwege angenommen, wo die Steilwände verbuscht, verdeckt oder beschattet sind und den dort nistenden Solitärbienenarten keinen Brutplatz bieten. Als weiteres Beispiel wollen wir die Reste der einst großen Schilfbestände des Natura-2000-Vogelschutzgebiets Kaltenbach-Bruch vor der völligen Bewaldung schützen: Wir haben noch viel vor“, äußern sich Kurt von Nida und Dieter Zeiß vom Vorstand der Aktion Südpfalz-Biotope.

Vor Ort greifen die notwendigen Maßnahmen der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Südliche Weinstraße und des Teams der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen ein. „Zunächst kann der Eindruck eines radikalen Eingriffs entstehen. Doch zum Verständnis für die Bevölkerung: Nicht nur durch Siedlung und Straßenbau verschwindet in unserer Landschaft Lebensraum für die wichtigen Tiere und Pflanzen unseres Ökosystems. Auch durch nachlassende pflegende Nutzung des Menschen brechen dem so gut eingespielten Symbiosesystem die Biotope für die Kulturfolger weg“, betont der Vorstand.

Darüber hinaus laufen die Anstrengungen an, die Wiesen und Brachflächen offen und blütenreich zu halten. Landrat Dietmar Seefeldt weiß, dass nicht für alle Arbeiten Fördermittel vorhanden sind: „Vieles kann man aber durch das gezielte pflegerische Vorgehen der Kommunen allein schon auf deren Flächen erreichen. Der Bürger wird hier mitgenommen, um den Wert besonderer Eingriffe und Mahdregime zu verstehen.“

Viele Ortsbürgermeister, kommunale Mitarbeiter und Bedienstete in der Landschaftspflege aus den Kommunen der Südpfalz haben sich bereits in den Schulungen der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen informiert. Zu den Schulungsinhalten zählen - den Bedürfnissen der Arten angepasste - Pflege von Grünland, Streuobstwiesen, Ausgleichsflächen, Wegrändern und Krautsäumen. (KV SÜW)
  

Info

Die elf Vorschläge zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels können im Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz unter www.kwis-rlp.de/de/anpassungsportal eingesehen werden. (KV SÜW).

Info

Die nächsten Auswahltermine der kostenlosen Schulungen sind:

29. August, 4. September, 5. September und 12. September jeweils von 8:30 bis 11:30 Uhr und 9. September von 18:30 bis 21:30 Uhr. Anmeldungen werden per E-Mail an suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de erbeten. (KV SÜW)