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Kreisjournal Südliche Weinstraße

Ehrenamtliches Engagement für den Ernstfall

Blickpunkt: Katastrophenschutzzug vor Ort und überörtlich im Einsatz

Ehrenamtliches Engagement für den Ernstfall

Die Einsatzkräfte aus der Stadt Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße brachen geschlossen auf zur Unterstützung in den Hochwassergebieten, hier kurz vor der Abfahrt am Neuen Messplatz in Landau. Foto: Notker Mathes

Um im Landkreis und darüber hinaus im Notfall Hilfe leisten zu können, engagieren sich das ganze Jahr über unzählige Ehrenamtliche und trainieren für den Ernstfall.Schadensereignisse können zum Beispiel Brände im Pfälzerwald oder Bienwald sein. Oder auch Hochwassersituationen am Rhein. Auch Einsätze mit vielen betroffenen Personen kommen auf die Helfer zu. Der Brand- und Katastrophenschutz ist mit einer Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten auf eine Vielzahl von möglichen Gefahren vorbereitet.So verfügt er zum Beispiel über die Spezialfähigkeit, um Wasser über lange Wegstrecken und auf Berggipfel zu befördern, so Karsten Moock. Das ist beim Löschen von großflächigen Wald- und Vegetationsbränden notwendig. Manpower bei der technischen Einsatzleitung kann zum Beispiel auch durch Führungsunterstützung geboten werden. Gerade erst im Krisengebiet Ahrtal hat sich außerdem der neue Feldkochherd bewährt, mit dem Einsatzkräfte wie auch Opfer von Katastrophen verpflegt werden. Medizinische Hilfe ist dann notwendig, wenn eine größere Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. Karsten Moock sieht verschiedene mögliche Gründe für das ehrenamtliche Engagement. Den Wunsch etwa, anderen Menschen im Notfall zu helfen. Das beginne mit der Nachbarschaftshilfe im eigenen Wohnort und mache an den Dorf- und Kreisgrenzen nicht halt. Freude bereite zum Beispiel, die tolle Gemeinschaft und Kameradschaft in der Feuerwehr oder bei den Hilfsorganisationen zu erleben. Um im Ernstfall angemessen zu reagieren, bilden sich die Helfer bei Lehrgängen stetig weiter. Um dorthin zu kommen, absolvieren sie laut Karsten Moock in der Regel zunächst eine mehrjährige Ausbildungszeit. Landrat Dietmar Seefeldt betont: „Die Freiwilligen Feuerwehren der Südlichen Weinstraße haben an der Ahr bereits wenige Stunden nach der Anforderung umfassende Hilfe geleistet und tun dies auch weiterhin. Beginnend mit der Menschenrettung über Stabsarbeit und Sicherstellung der örtlichen Einsatzbereitschaft bis hin zur Versorgung durch unsere Feldküche wurde Vorbildliches geleistet.“Brandschutzdezernent Kurt Wagenführer führt weiter aus: „Die freiwilligen Feuerwehrleute der Südlichen Weinstraße haben bereits mehr als 30.000 Stunden erbracht. Eine unglaubliche Leistung, die an der Ahr und bei uns hohe Anerkennung und Wertschätzung erfährt.“ Der Kreisausschuss habe überplanmäßige Kosten für diesen Einsatz in Höhe von 100.000 Euro gebilligt. (tkn)   

Blickpunkt: Katastrophenschutzzug vor Ort und überörtlich im Einsatz

Der Einsatz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war eine ganz besondere Herausforderung für den Katastrophenschutz des Landkreises Südliche Weinstraße, wie der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Karsten Moock berichtet.

Rückblick

Unbürokratische Unterstützung und Gänsehautmomente

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Beim Einsatz in Bad Neuenahr. Foto: Jens Thiele
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Der neue Feldkochherd. Foto: Markus Dudenhöffer

„Wir haben es geschafft, in kurzer Zeit als geschlossener Verband ins Ahrtal zu fahren.“ Für den stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteur im Kreis Südliche Weinstraße, Karsten Moock, bleibt der Einsatz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal sehr beeindruckend. Er betont die „unwahrscheinlich schnelle und unbürokratische Unterstützung aus den Verbandsgemeinden“.

Auf die Feuerwehren der Städte und Dörfer in den Verbandsgemeinden im Landkreis ist Verlass. Aus ihnen bildet sich der Katastrophenschutzzug des Kreises. Für den kam nach der verheerenden Nacht Mitte Juli am Morgen ein Hilfeersuchen aus dem Ahrtal. Mittags fuhren rund 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK mit etwa 25 Fahrzeugen in das Krisengebiet im Norden von Rheinland-Pfalz.

Dieser Einsatz war alles andere als alltäglich. Für die Ersthilfe waren die Ehrenamtlichen in Schichten vier Tage lang 24 Stunden im Einsatz. Dabei ging es meist um „elementare Grundbedürfnisse“, wie Karsten Moock die ersten Tage im Katastrophengebiet beschreibt.

Der Verpflegungstrupp bereitete mit dem neuen Feldkochherd warmes Essen für die Menschen zu, deren Häuser von den Wassermassen zerstört worden waren. Und schenkten warmen Kaffee aus. Die Helfer aus der Südpfalz halfen bei technischen Problemen mit, wenn der Strom ausgefallen und ein Rollladen zu öffnen war. Oder sie leisteten wichtige medizinische Unterstützung und besorgten dringend benötigte Medikamente.

Karsten Moock berichtet auch von den vielen kleinen Begegnungen, die nach dem schweren Einsatz auch in Erinnerung geblieben sind. Und von „Gänsehaut-Momenten, die man nicht mehr los wird". Etwa von der Dame, die auf ihn zukam und ihn nach etwas zu essen und trinken fragte. Oder von der Sorge um eine weitere Frau, die alleine in ihrer Wohnung zurückgeblieben war. Man schaute nach ihr. Sie war zum Glück am Leben. Neben den Feuerwehren waren auch alle Hilfsorganisationen aus der Südpfalz mit zahlreichen Helfern mehrfach im Katastrophengebiet im Einsatz. Im gesamten Krisengebiet funktionierte die Zusammenarbeit aller Helfer vor Ort wirklich gut, so Karsten Moock.

Auch für die Unterstützung in dieser Katastrophe funktionierte das Miteinander der Feuerwehren im Landkreis und in der Stadt Landau, berichtet Karsten Moock. Bis heute sind Feuerwehrleute aus dem gesamten Bereich der Rettungsleitstelle Landau im Ahrtal im Einsatz, um dort den Grundschutz der Feuerwehr aufrecht zu erhalten. So können sich die dortigen Kameradinnen und Kameraden ihre eigenen Häuser wieder aufbauen. Auch sie sind Opfer der Wassermassen geworden. (tkn)