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75 Jahre DIE RHEINPFALZ

Mehr als Landgericht und JVA

LOKALREDAKTION FRANKENTHAL: Mal in einer ehemaligen Werkstatt, mal in einem früheren Hotel, mal in einer umgebauten Kneipe – in Frankenthal hatten die Redakteure ihre festen Arbeitsplätze schon an verrückten Orten. Und zu bieten hat die Stadt mehr als nur Richter, die böse Buben abstrafen.

Mehr als Landgericht und JVA

Hut ab! Das Frankenthaler Stohhutfest ist mit bis zu 200.000 Besuchern die größte Straßenparty der Pfalz.

Ein Kollege hat Frankenthal einmal nicht besonders schmeichelhaft als „Landgericht mit angeschlossener Wohnbebauung“ charakterisiert. Und tatsächlich ist die 50.000-Einwohner-Stadt immer wieder Schauplatz spektakulärer Strafprozesse um Verbrechen, die in der Region und darüber hinaus Schlagzeilen geschrieben haben. Aber Frankenthal ist natürlich vielmehr als nur der Ort im weiten RHEINPFALZ-Land, wo Richter die bösen Buben aburteilen und sie vielleicht sogar noch direkt in der hiesigen Justizvollzugsanstalt einfahren lassen.Die Stadt hat eine große Industriegeschichte und ist bis heute Stammsitz des Pumpen- und Armaturenkonzerns KSB. Die Stadt hat eine lebendige Musik- und Kulturszene: Grabowsky und Anonyme Giddarischde – diese beiden Bands kennt fast jeder Weinfestbesucher. Die Stadt hat über Jahrzehnte immer wieder mit den Hockeystars der TG Frankenthal in den höchsten deutschen Spielklassen mitgemischt. Und die Stadt ist in jedem Frühsommer an einem verlängerten Wochenende Schauplatz der mit bis zu 200.000 Besuchern größten Straßenparty der Pfalz, des Strohhutfests.                  

All diese Aspekte (klein-)städtischen Lebens sind natürlich Thema in der Lokalausgabe „Frankenthaler Zeitung“. Aktuell berichten sechs Redakteure – unterstützt von freien Mitarbeitern – über das Geschehen in Stadt, Land, Kultur und Sport. Höchstwahrscheinlich ist die Frankenthaler diejenige RHEINPFALZ-Lokalredaktion mit den häufigsten Umzügen. Seit 1947 haben die Kollegen an sechs Standorten gearbeitet: in einer ehemaligen Sattler- und Polsterwerkstatt, einem früheren Hotel, einer umgebauten Kneipe, am längsten in einem Geschäftshaus in der August-Bebel-Straße und nach einem kurzen Intermezzo nun schon gute zehn Jahre in der Glockengasse.

Wo auch immer die Redaktion gerade arbeitete und wer sie damals leitete: Jede Zeit hat ihre Anekdoten. Besonders bildreich plaudert Klaus Rhode – Lokalchef von 1972 bis 1995 – aus seinem Journalistenleben: von aufschlussreichen Telefonaten mit Ministerpräsidenten und der Begegnung mit dem texanischen Super-Feuerwehrmann „Red“ Adair, der im Herbst 1980 den Erdgasausbruch an einem unterirdischen Speicher gestoppt hatte.

Seine Nachfolgerin Eva Klag-Ritz erinnert sich mit gemischten Gefühlen an ihren Start in Frankenthal, der vom lärmenden Vierbeiner des damaligen Oberbürgermeisters und einer in der Folge frostigen Beziehung zwischen Zeitung und Verwaltung geprägt war. Und Thomas Brückelmeier – bis 2015 Leiter der Redaktion – bezeichnet zwei Geschichten als besonders emotional: eine erfolgreiche Spendenaktion für einen schwer krebskranken Jungen und eine mehrstündige Geiselnahme.

Im Jubiläumsjahr der RHEINPFALZ steckt Frankenthal gerade mitten in der Suche nach seinem Weg in die Zukunft: als Industriestadt, als Wohnort. Und ein bisschen landespolitischer Glanz strahlt aus Mainz hierher: Zwei der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2021 kommen aus Frankenthal – von wegen „Landgericht mit angeschlossener Wohnbebauung“.  VON JÖRG SCHMIHING

ÜBER UNS

Frankenthal

Auflage der Lokalausgabe: 12.946

Das Redaktionsteam:
• Jörg Schmihing (örg, Leiter)
• Stephan Pieroth (spi, Stellvertr.)
• Anne Lenhardt (xla)
• Nancy Machmer (aier)
• Christian Treptow (tc)
• Sonja Weiher (soj)
• WaltraudWerdelis (ww)