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Haustierbisse nicht unterschätzen

Mit Bissverletzungen immer zum Arzt gehen – Schwere Infektionen drohen

Haustierbisse nicht unterschätzen

Gut, wenn es nur das Hosenbein erwischt: Ein Hundebiss ist nicht zu unterschätzen. FOTO: INESMEIER/STOCK.ADOBE.COM/FREI

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Bissverletzungen von Haustieren dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hin. Was manchmal zunächst harmlos aussieht, sollte trotzdem ernst genommen werden. Die DGU gibt Tipps für den Ernstfall.

Bei einem Biss werden Krankheitserreger des Tieres auf den Menschen übertragen. Die Eintrittspforte kann sich dabei sofort verschieben und somit verschließen. Unbehandelt können schwere Entzündungen entstehen, bei denen neben der Haut auch Muskeln, Sehnen, Nerven und Knochen dauerhaft geschädigt werden können.

Rötung als Warnsignal

Bei allen Bissverletzungen, egal an welcher Stelle, kann es zu Wundinfektionen kommen. Anzeichen dafür sind Rötungen, Schwellungen, eitrige Absonderungen und klopfende Schmerzen. Allgemein können Unwohlsein und Fieber auf eine sich ausbreitende, systemische Infektion hinweisen, die im schlimmsten Fall sogar eine lebensbedrohliche Blutvergiftung nach sich ziehen kann. „Im Speichel der Tiere befinden sich zahlreiche und gefährliche Bakterien. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Bisse schnell entzünden“, sagt DGU-Präsident Michael J. Raschke.

Vorsicht bei Katzen

Ein Großteil der Bissverletzungen wird von Hunden und Katzen verursacht. Besonders gefährlich seien Katzenbisse, die tief in das Gewebe eindringen. Bakterien gelangen dadurch in die Tiefe bis auf Sehnenscheidenhöhe, Gelenke oder Knochen. „Die wahre Verletzungstiefe wird oftmals unterschätzt. Einige Beschwerden können sich innerhalb von Stunden so dramatisch verschlechtern, dass umgehend operiert werden muss. Nur durch sofortiges Handeln können schwere und zum Teil lebensbedrohliche Folgeschäden vermieden werden“, erklärt Raschke. Kinder sind übrigens von Bisswunden häufiger betroffen als Erwachsene. Sie empfänden das Tier oft als Spielkamerad und seien unvorsichtiger, stellt Peter Schmittenbecher, Leiter der DGU-Sektion Kindertraumatologie, fest. „Zudem neigen sie eher zu plötzlichen Bewegungen, die das Tier erschrecken. Die Verletzungen betreffen vor allem die Arme und das Gesicht.“

Um eine Infektion zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Arzt die frische Wunde sieht, reinigt und desinfiziert: Meist erfolgt eine Wundspülung, um die Krankheitserreger aus dem Bisskanal zu spülen. Im Bedarfsfall wird zusätzlich antibiotisch behandelt. Auch der Impfstatus wird kontrolliert. Bei großen Bisswunden kann auch eine Operation notwendig werden: Dabei entfernt der Operateur geschädigtes oder abgestorbenes Gewebe.

Gute Nachricht zum Schluss: Die meisten Bisse lassen sich durch den richtigen Umgang mit den Tieren vermeiden: Häufig beißt das Tier zu, weil es erschreckt, geärgert oder beim Fressen gestört wurde.  msw

STICHWORT

Erste Hilfe bei Bissen

Experten unterscheiden drei Schweregrade: erstens oberflächlicher Hautschaden, Ritz- und Kratzwunden, Quetschungen, zweitens tiefere Hautwunden mit Muskel- oder Knorpelschäden und drittens größere Gewebeschäden oder gar Nekrosen (Gewebe stirbt ab). Weil Laien den Schweregrad nicht richtig beurteilen können, ist immer ein Arzt aufzusuchen. Es können aber Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden: Wenig blutende Bisswunden mit Wasser und etwas Seife reinigen. Danach die Wunde desinfizieren und steril abdecken. Bei stark blutenden Bisswunden einen Druckverband anlegen – und dann auf jeden Fall zum Arzt!  wig