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Von Medikamenten bis hin zur Operation

Großes Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten bei Prostataleiden – Neues Rezume-Verfahren mit Vor- und Nachteilen

Von Medikamenten bis hin zur Operation

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Es ist ein Thema, über das „Mann“ nicht gerne spricht, das aber sehr viele Männer betrifft: Probleme mit der Prostata. Manchmal ist es für Laien nicht leicht, die passende Therapie zu finden, weil ständig neue Methoden auf den Markt kommen. Eines der neusten Verfahren ist das sogenannte Rezume, ein schonender Eingriff zur Prostataverkleinerung ohne Skalpell.
  

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Experte: Gerald Haupt. FOTO: FREI

Laut Prof. Dr. Gerald Haupt, Chefarzt der Klinik für Urologie am Sankt Vincentius Krankenhaus in Speyer, gibt es drei typische Krankheitsbilder der Prostata: Die gutartige Prostatavergrößerung, der Prostatakrebs und die Entzündung der Prostata, sowohl akut als auch chronisch. „Gutartige Prostatavergrößerungen und Prostatakrebs sind Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter vor allem ab der fünften Lebensdekade auftreten und dann an Häufigkeit zunehmen“, erklärt Haupt. „Typische Symptome sind häufiger Harndrang und ein schwacher Harnstrahl sowie eine unvollständige Blasenentleerung und Umbauprozesse der Blase“, weiß Haupt. Sowohl die gutartige Prostatavergrößerung als auch der bösartige Prostatakrebs verlaufen zu Beginn meist ohne Anzeichen. Zur Früherkennung von Prostatakrebs sind jährliche Voruntersuchungen ab dem 45. Lebensjahr wichtig, bei erhöhtem Risiko durch erkrankte Verwandte bereits ab dem 40. Lebensjahr. „Denn nur in diesem Anfangsstadium ist eine vollständige Heilung möglich“, warnt der Urologe, der auch Chefarzt der Klinik für Urologie im Vinzentius-Krankenhaus Landau ist sowie Praxen in Philippsburg und Speyer betreibt.

Bei der gutartigen Prostatavergrößerung wird heute meist medikamentös behandelt. Zwingende Operationsgründe treten ein, falls Schäden an der Niere, Blasensteine oder Blutungen drohen. „Viele Operationen erfolgen, wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreicht und der Leidensdruck der Patienten hoch ist“, weiß Gerald Haupt. Da die Prostata die Harnröhre umschließt, wird bei ihrer Vergrößerung die Entleerung der Blase schwieriger und eine Operation ist meistens die einzige Behandlungsmöglichkeit. „Gemeinsam ist all diesen operativen Therapieformen, diesen Weg zur Entleerung wieder frei zu machen“, erklärt der Experte. „Anerkannte und etablierte Verfahren sind die sogenannte TURP, die transurethrale Prostataresektion. Das ist eine Abhobelung von Prostatagewebe durch die Harnröhre und ein Verfahren, das schon fast 100 Jahre alt ist und stets verbessert wurde.“ Außerdem besteht die Möglichkeit der Prostataverkleinerung oder Gewebeentfernung mithilfe eines Lasers oder sehr selten einer offenen Operation. In Deutschland gab es 2018 laut Haupt über 80.000 Eingriffe bei gutartiger Prostatavergrößerung, bei drei Viertel der Patienten eine TURP, bei zehn Prozent eine offene Operation, bei sechs Prozent eine Lasertherapie und bei den verbleibenden neun Prozent andere Verfahren. „Die Häufigkeit der Fälle macht dies auch zu einem interessanten Markt“, gibt Haupt zu bedenken. „Daher erlebe ich seit zirka 30 Jahren, dass viele neue Verfahren auf den Markt drängen, die allermeisten jedoch innerhalb weniger Jahren wieder verschwinden.“

Aktuell ist das Rezume-Verfahren eine neue Möglichkeit, die Prostata zu verkleinern: Mit einer Plastiksonde werden für zehn Sekunden Dampfstöße von 103 Grad Celsius injiziert, wodurch das Prostatagewebe abgebaut und vom Körper entsorgt werden soll. Durch den rund 20-minütigen minimalinvasiven, ambulanten Eingriff unter Betäubung soll die Prostata innerhalb von ein bis drei Monaten schrumpfen. Außerdem soll das Verfahren keine Auswirkungen auf die Sexual- und Harnfunktion haben. Doch nach Einschätzung von Gerald Haupt ist nicht die Vorgehensweise neu, sondern lediglich die Hitzequelle.

„Generell lassen sich alle Verfahren zur Prostataverkleinerung in zwei Gruppen einteilen: In einer wird Gewebe entfernt und in der anderen das Gewebe so verändert, dass es schrumpft oder abstirbt. Dies wird meist über die Zuführung von Hitze erreicht, beim Rezume-Verfahren mit Wasserdampf als Hitzequelle.“

Als Vorteil der Rezume-Methode sieht Haupt, dass es relativ schnell gehe, das Blutungsrisiko gering sei und wenig Spülflüssigkeit benötigt werde, was den Kreislauf schone. Einen Nachteil erkennt er darin, dass die Ausdehnung der Hitze und das Ausmaß der Schrumpfung nicht klar definiert seien, wodurch die Steuerung unpräziser sei.  ANNE KIRCHBERG